An Rhein und Ruhr. Die neue Beauftragte im NRW-Umweltministerium soll ehrenamtlichen und staatlichen Tierschutz verknüpfen.
Nordrhein-Westfalen hat seit diesem Dienstag (1. Dezember 2020) eine Beauftragte für Tierschutz – im Umweltministerium direkt angesiedelt bei Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). Gerlinde von Dehn, bisher als Dezernentin im Landesumweltamt tätig, übernehme die neu geschaffene Aufgabe, teilte das Ministerium mit.
Von Dehn (Jahrgang 1967) ist Fachtierärztin für Tierschutz. Als neue Beauftragte soll sie ehrenamtlichen und staatlichen Tierschutz verknüpfen . Sie soll die Ministerin in gesellschaftlich relevanten Fragen beraten, Ansprechpartnerin für Verbände und Organisationen, Bürgeranfragen beantworten – wobei beim Verdacht auf konkrete Tierschutzverstöße immer noch die örtlichen Behörden zuständig bleiben, wie das Ministerium betont.
Viele sensible Themen stehen an
Von Dehn gilt als ausgewiesene Fachfrau. Promoviert hat sie im Jahr 2000 über den Einfluss von Androgenen auf die Arteriosklerose bei Mäusen. Sie hat in den Arbeitsgruppen „Auslandstierschutz“ und „Illegaler Welpenhandel“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums mitgearbeitet und ist Mitglied bei der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz, der Deutschen juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht sowie der Gesellschaft für Versuchstierkunde.
Der illegale Welpenhandel ist auch in NRW immer wieder Thema , an Tierversuchen gibt es immer wieder Kritik. Im neuen Amt gilt es für von Dehn, eine ganze Reihe hochsensibler Fragen in der Nutztierhaltung zu klären. In der Schweinehaltung etwa steht immer noch die praktische Umsetzung des „Magdeburger Urteils“, das zwingend mehr Platz für Sauen fordert. Viele Sauenhalter sehen sich aber wirtschaftlich nicht in der Lage , die größere Investitionen zu stemmen. Über das Schwänzekürzen bei Schweinen muss ebenfalls entschieden werden.