Im Rheinland. Bei den Protestanten im Rheinland steht eine wichtige Personalie an.
Das Spitzenamt in der mit gut 2,45 Millionen Protestanten zweitgrößten deutschen Landeskirche wird im kommenden Jahr neu besetzt: Für die Nachfolge von Präses Manfred Rekowski (62) gibt es drei Kandidaten, teilte die Rheinische Kirche an diesem Donnerstag (1. Oktober 2020) mit..
Die dieses Mal in Düsseldorf mit Vertretern der 37 Kirchenkreise tagende Landessynode wird im Januar entscheiden, wer die Protestanten zwischen Emmerich und Saarbrücken künftig führen wird. Der Wuppertaler Manfred Rekowski geht im März nach acht Jahren als Präses in den Ruhestand. Ein Nominierungsausschuss hat eine Frau und zwei Männer als Kandidaten für die Nachfolge ausgewählt.
Kandidaten stellen sich vor
Almut van Niekerk aus Sankt Augustin bei Bonn ist aktuell Superintendentin des Kirchenkreises an Sieg und Rhein. Die 53-Jährige tritt für eine „ausgesprochen starke evangelische Identität“ ein und will die Landeskirche mit Kommunen und Ländern, Kultur und Zivilgesellschaft klug vernetzt wissen.
Reiner Knieling aus Erfurt leitet das as Gemeindekolleg der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands und ist außerplanmäßiger Professor für Praktische Theologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel. Der 57-jährige will „Kirche als Kraftort in der Gesellschaft“ wahrgenommen wissen.
Thorsten Latzel aus Darmstadt führt die Evangelischen Akademie Frankfurt und schreibt im Blog „glauben-denken.de“. Der 50-Jährige will, „dass wir als Kirche glaubhaft von Gott reden“. Bei der EKD hat sich Latzel sehr intensiv mit Reformprozessen in der Kirche befasst.
Weitere Wahlen stehen an
Die drei Kandidaten werden sich im Vorfeld der Synode mit einem Gottesdienst vorstellen, teilte die Landeskirche mit. Formale Voraussetzungen für die Wahl sind ein abgeschlossenes Theologiestudium und die Befähigung zum Pfarramt in einer EKD-Gliedkirche. Wählen muss das „Kirchenparlament“ - im Januar auch noch zwei weitere hauptamtliche Mitglieder der Kirchenleitung, die im Landeskirchenamt die Abteilungen für Bildung sowie Finanzen und Diakonie leiten. Zudem werden mehrere nebenamtliche Mitglieder gewählt. Die Amtszeit beträgt jeweils acht Jahre.