An Rhein und Ruhr. Ausfuhrmenge ist im ersten Halbjahr 2020 um mehr als 50% gestiegen. Das meiste Holz geht nach China, der Transport ist teuer.
Die anhaltende Borkenkäferplage mit dem vielen Schadholz hat dafür gesorgt, dass noch mehr Rohholz von Nordrhein-Westfalen in alle Welt geht. Im ersten Halbjahr 2020 wurden insgesamt 902 913 Tonnen an Baumstämmen oder grob zugerichteten Schnitthölzern exportiert, wie das Landesamt für Statistik an diesem Freitag (18. September 2020) mitteilte - satte 57,5% mehr als im Vorjahreszeitraum.
Vor allem Fichten- und Tannenholz geht auf die Reise. Allein im Juni waren es den Statistikern zufolge insgesamt 194.469 Tonnen - 23.000 Tonnen mehr als der bisherige Ausfuhrrekord vom Oktober 2019. Alles in allem wurde im ersten Halbjahr 2020 Rohholz im Wert von 65 Millionen Euro exportiert (+33%). Ziemlich genau die Hälfte des Holzes geht nach China. Weitere wichtige Zielländer sind Belgien, Österreich und die Niederlande. Nach wie vor befindet sich aber noch viel Schadholz in den NRW-Wäldern.
Nach China geht fast nur billiges Holz
"China ist derzeit unser Ventil", sagte Michael Blaschke vom Landesbetrieb Wald und Holz auf Nachfrage der Redaktion. Enorme Mengen gingen dorthin - wegen des weiten Weges und teuren Transportes aber fast ausschließlich billiges Holz. Ein Problem sei, dass die Transportkapazitäten immer knapper und teurer werden.
Das Holz selbst hingegen wird wegen des großen Angebotes billiger. "Der Fichtenpreis hat sich praktisch halbiert, liegt jetzt bei 30 bis 50 Euro pro Festmeter", berichtete Blaschke. Der Preis sei "grenzwertig". Experten gehen davon, dass die Borkenkäferplage den NRW-Wäldern noch bis ins Jahr 2023 hinein zusetzen wird. Im vergangenen Sommer hatte der Landesbetrieb berichtet, dass die Schädlinge nun auch andere Baumarten als die Fichte anfliegen.