Köln. Mögliche Projekte mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 127 Millionen Euro listet ein Masterplan für die nächsten zehn Jahre auf.

Der nächste Tierpark in Nordrhein-Westfalen stellt die Weichen für die Zukunft: Der Kölner Zoo hat an diesem Donnerstag (17. September 2020) einen "Masterplan 2030" vorgelegt, der mögliche Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von stolzen 127 Millionen Euro aufzeigt.

Das mit dem Büro "Zooaquariumdesign" entwickelte Papier macht z. B. Vorschläge für einen neu gestalteten Eingangsbereich. Angeregt werden der Bau einer Savannenlandschaft und eines Kongohauses samt „Grünem Klassenzimmer in der Mitte des Zoogeländes. Ideen gibt es zudem für neue Anlagen für Pinguine und Robben.

Zoo bleibt eine Innenstadt-Parklandschaft

Wohlgemerkt: Ideen. Was realisiert wird, hängt wie - so oft - vom bereitstehenden Geld ab. "Aus dem vorangegangenen Masterplan, der 2010 zum 150-jährigen Jubiläum entstanden war, konnte relativ viel umgesetzt werden", sagte Zoosprecher Christoph Schütt auf Nachfrage der Redaktion. Die Realisierung der Projekte hängt aber auch von der Koordination ab - "man kann einen Zoo nicht in eine einzige Baustelle verwandeln".

Details will der Zoo in Kürze veröffentlichen. Feststeht, dass es keinen Strukturbruch geben soll, im Gegenteil. Der neue Masterplan ist eine Weiterentwicklung des vorangegangenen. "Charme und Alleinstellungsmerkmal des Zoos als Innenstadt-Parklandschaft mit bedeutender historischer Bau- und Baumsubstanz sollen bewahrt bleiben", heißt es. Ebenso wird festgehalten an der auch in anderen Tierparken beliebten Gliederung nach geografischen Zonen.

Baumaßnahmen im Südamerika-Bereich

Im Kölner Zoo (10.000 Tiere, 850 Arten, über eine Million Besucher pro Jahr) verfolgt man das Geo-Zonen-Prinzip seit dem 2010 vorgelegten Masterplan. Derzeit wird der Südamerika-Bereich aufbereitet. Das „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Hauses“ wird denkmalgerecht saniert. Ab 2021 soll es eine begehbare Dschungellandschaft mit Säugern, Fischen und Vögeln beherbergen. Zudem könnten 2021 Spatenstiche für die neue Jaguar-Anlage und die „Villa Bodinus“ erfolgen. Aus der früheren Direktorenvilla soll ein multifunktionales Haus für Event-Gastronomie und Veranstaltungen werden.

Eine ganze Reihe NRW-Zoos plant derzeit Umbauten und Modernisierungen - oder steckt schon mittendrin. Der Allwetterzoo in Münster zum Beispiel will zum Klimazoo werden. Der Tierpark am Kaiserberg in Duisburg hat einen Masterplan mit einem Volumen von 76 Millionen Euro vorgelegt. In Wuppertal wurde die Freiflugvoliere "Aralandia" in Betrieb genommen, Krefeld hat seine Savannen-Welt fast fertig.

Anpassungen an den aktuellen Wissensstand

"Wir sind erfreut, wenn in unseren wissenschaftlich geleiteten Zoos Masterpläne umgesetzt werden, die für Tiere, Besucher und Mitarbeiter noch mehr Verbesserungen bringen", sagte ein Sprecher des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) auf Nachfrage der Redaktion. Jeder moderne Zoo tue gut daran, immer wieder seine Einrichtungen zu überprüfen und - sie wenn nötig - an den aktuellen Wissensstand zur Haltung von Wildtieren anzupassen.