An Rhein und Ruhr. Wer ein Haus sucht, der muss sich entscheiden: Altbau oder ein nagelneues Haus. Beides hat seine Vorteile. Entscheidend ist oft das Geld.

Steht die Entscheidung für einen Hauskauf, müssen sich Interessenten fragen: will ich lieber in einem Neubau wohnen oder in einer gebrauchten Immobilie? „Es ist schwierig zu sagen, ob neu oder gebraucht besser ist“, sagt Makler Wolfram Büren. Beides habe Vor- und Nachteile, die Kaufinteressenten abwägen und individuell bedenken sollten. Ein entscheidender Faktor ist hierbei der eigene Geldbeutel.

Was für einen Neubau spricht

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass bei einem Neubau der Kauf erst mal teurer ist, sagt Büren. „Man muss von einer höheren Erstinvestition ausgehen, hat dann aber geringere laufende Kosten.“ Das liege vor allem an der moderneren Wärmedämmung und der damit verbundenen besseren Energieeffizienz der neuen Häuser.

„Bei einer Bestandsimmobilie können die monatlichen Kosten mehr als doppelt so hoch sein.“ Außerdem könnten Neubauten mit einer deutlich besseren Bauqualität punkten und haben eine merkbar andere Raumaufteilung. Denn die Anforderungen an Wohnungen haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich gewandelt, sagen die Immobilienexperten.

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„Je älter ein Haus, desto kleiner die Zimmer“, sagt Büren. In Neubauten hingegen sind Räume heute eher groß und offen gestaltet, sagt Sparkassenmakler Jens Belting. Gerade im Bereich Küche und Bad sind die Veränderungen besonders deutlich: Küchen werden oft als offene Kochbereiche geplant und Badezimmer werden größer und bekommen dadurch eine höhere Aufenthaltsqualität.

Die etwas in die Jahre gekommene Raumaufteilung von vielen Bestandsimmobilien ist jedoch nach der Erfahrung von Jens Belting für Interessenten in der Regel kein Ausschlusskriterium mehr, erfordert aber mehr Arbeit: „Eine Grundrissveränderung beim Kauf einer Bestandsimmobilie findet fast immer statt.“ Dazu zähle auch oftmals der Spitzbodenausbau.

Ein großer Unterschied zwischen Alt- und Neubau liegt in der Zeit und Arbeit, die im Laufe der Zeit in das Haus investiert werden müssen. „Bei einem Neubau kann man davon ausgehen, erst mal zehn Jahre nichts machen zu müssen“, sagt Makler Wolfram Büren. Ein älteres Gebäude hingegen müsse deutlich öfter kontrolliert und im Zweifel dann renoviert oder saniert werden, was teuer werden kann.

Was für einen Altbau spricht

Der größte Vorteil einer älteren Immobilie ist ihr oftmals größeres Grundstück – gerade am Niederrhein. Weil Grundstücke heute knapp sind und aus Sicht von Makler Wolfram Büren zu wenige Grundstücke ausgewiesen werden, sei eine deutliche Verkleinerung von Neubaugrundstücken zu beobachten. Gerade in Neubaugebieten werde viel enger gebaut, so Büren.

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Wer sich für einen Altbau entscheidet, den erwarten deutlich öfter Renovierungs- und Sanierungsarbeiten als bei einem neuen Haus. Wer allerdings selber gerne anpackt oder Freunde hat, die gerne helfen, der kann hier viel Geld sparen im Vergleich. Außerdem haben Hausbesitzer hier mehr die Chance, ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen umzusetzen und ihr Haus individueller zu gestalten.

Anfallende Umgestaltungsarbeiten müssen auch nicht direkt nach dem Kauf umgesetzt werden, rät Makler Büren. „Ein älteres Bad beispielsweise kann man, wenn technisch alles noch funktioniert, auch erst in ein paar Jahren renovieren.“