Aus den Niederlanden. Zwar ist der große Ansturm auf den NRW-Autobahnen Richtung Niederlande noch ausgeblieben, doch in Zeeland und Nordholland wird es immer voller.
Die Corona-Pandemie scheint die Reiselust in NRW noch immer deutlich zu trüben: Zum Ferienstart ist der große Ansturm auf den Autobahnen Richtung Niederlande bislang ausgeblieben. „Auch auf den NRW-Autobahnen in Richtung Niederlande war deutlich weniger los als im Vorjahr. Vor allem die Staulänge hat stark abgenommen“, so Roman Suthold vom ADAC.
Laut ADAC Nordrhein gab es im Vergleich zum Vorjahr ein Drittel weniger Staus. So gab es in diesem Jahr auf der A3 nur 66 Staumeldungen bei 115 Staukilometern und 39,5 Staustunden, während es im Jahr zuvor 119 Staus auf 299 Kilometern und 96 Staustunden waren. Auch auf der A 40, der A 57 und A 61 standen Reisende kürzer im Stau als noch im Jahr zuvor, wie aus Zahlen des ADAC hervorgeht.
In den Niederlanden: Größtenteils freie Fahrt auf den „snelwegen“
Der große Andrang sei auf den niederländischen Straßen Richtung Küste- und Freizeitgebieten noch nicht am Wochenende bemerkbar gewesen, heißt es seitens niederländischen Verkehrsclubs ANWB. Alleine am Freitagnachmittag war es etwas voller.“ Gestaut habe es sich kurzzeitig an der Grenze bei Arnheim.
Profitieren könnten Urlauber generell von weniger Pendelverkehr im Nachbarland. Wie der Verkehrsclub beobachtet hat, sind seit den Corona-Verordnungen rund 20 Prozent weniger Autos auf den niederländischen Autobahnen unterwegs, weil viele Menschen von zuhause aus arbeiten.
An der niederländischen Küste wird es langsam voll mit Urlaubern
Die große Reisewelle ist am ersten Wochenende zwar noch nicht angerollt – und doch wird es an der niederländischen Küste in Zeeland langsam voll, wie Sonja van der Voet vom Fremdenverkehrsamt Zeeland bestätigt. „Wir merken, dass seit diesem Wochenende wieder mehr Deutsche hier sind.“ Aber auch Reisende aus den Niederlanden suchen die Naherholungsgebiete im eigenen Land auf.
Das zeigt sich auch im öffentlichen Raum, an den Stränden. „Es sind sehr viele Menschen auf der Straße“, beobachtet Sonja van der Voet. Da falle es nicht leicht, den vorgegebenen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Damit hätten so einige Reisende aus Deutschland sichtlich Schwierigkeiten, so Sonja van der Voet. Strände seien bislang aber nicht wegen Überfüllung geschlossen worden. „Das kann immer passieren, aber wir rechnen nicht damit.“
Immer mehr Urlauber fahren aus Deutschland nach Nordholland
Auch in Nordholland macht sich der Ferienstart in NRW bemerkbar. „Wir sehen eine deutliche Zunahme deutscher Touristen seit vergangener Woche“, sagt Ger Welbers, Geschäftsführer des Fremdenverkehrsbüros Nordholland. „Glücklicherweise, denn sie sind mehr als willkommen. In diesen Zeiten können Besucherzahlen nicht so gut prognostiziert werden.“
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Auch an der nordholländischen Küste gibt es – wie in Zeeland – aber immer noch Kapazitäten, von Überfüllung kann nicht die Rede sein. Der Sicherheitsabstand steht auch nicht umsonst über allem. „Wir sehen, dass es schön belebt hier ist, aber die Strände und Naturgebiete waren vergangenes Wochenende nicht voll. In den Niederlanden wird konstant darauf geachtet, dass genügend Abstand zwischen den Touristen gehalten werden kann“, berichtet Ger Welbers.
Doch wird der Abstand auch immer eingehalten? „Unsere deutschen Gäste halten sich gut an die Regeln“, so Welbers. „Wir bemerken, dass deutsche Gäste es gut finden, dass die Corona-Regeln hier lockerer sind als zu Hause.“ Etwa, dass im Supermarkt kein Mundschutz getragen werden muss. Wichtig bleibe aber, sich vor der Anreise gut zu informieren. „Sodass die Urlauber wissen, was die neusten Maßnahmen in den Niederlanden sind.“