Brüssel. NRW-Nachbar Belgien lockert seine strengen Coronaregeln. Mitte Juni sollen die Grenzen wieder öffnen – bald wird auch Tourismus wieder möglich.

Der Sommerurlaub in Belgien wird trotz Corona möglich: Das NRW-Nachbarland öffnet Mitte Juni seine Grenzen für Urlauber aus Deutschland und 30 anderen europäischen Staaten. Dann hebt das Königreich die in der Corona-Krise eingeführten Einreise-Beschränkungen auf, wie Premierministerin Sophie Wilmès bekannt gab. Der Sommerurlaub an der belgischen Nordseeküste, den Ardennen oder in der Hauptstadt Brüssel dürfte also gerettet sein.

Denn: Mit dem 15. Juni fällt auch das bislang geltende Tourismusverbot auf dem „gesamten belgischen Staatsgebiet“. Wenn die Grenzen wieder offen sind, sei auch Tourismus in Belgien wieder erlaubt, bestätigte ein Sprecher des belgischen Nationalen Krisenzentrums unserer Redaktion auf Anfrage.

Erste Corona-Lockerungen in Belgien schon ab Montag

Dann können die bislang geschlossenen Freizeit- und Touristenunterkünfte wie Ferienwohnungen, Campingplätze, B&B, Ferienparks oder AirBnB wieder öffnen. Hotels und Aparthotels durften weiterhin offen bleiben, damit Übernachtungsmöglichkeiten für wesentliche Reisen angeboten werden können.

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    Bereits kommenden Montag unternimmt das stark vom Coronavirus getroffene Land große Schritte in Richtung Normalität. „Ab dem 8. Juni sind ein- oder mehrtätige Ausflüge in Belgien erlaubt“, heißt es in der offiziellen Mitteilung vom Mittwoch. Tourismus sei damit aber nicht gemeint, wie ein Sprecher des belgischen Nationalen Krisenzentrums unserer Redaktion erklärte.

    Das müssen belgische Restaurants und Cafés beachten

    Wilmès sprach am Mittwoch von einem „Schlüsselmoment“. So dürfen am Montag nach fast dreimonatiger Zwangspause Restaurants, Cafés und Bars wieder öffnen - allerdings unter Einhaltung strikter Regeln und nur bis 1 Uhr nachts. So muss der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zwischen Tischen gewährleistet werden. Und höchstens 10 Personen können pro Tisch Platz nehmen. Bedienungen müssen eine Schutzmaske tragen. Ein Maskenpflicht für Gäste wurde nicht allerdings bekanntegegeben.

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      Belgierinnen und Belgier dürfen sich am 8. Juni zudem - abgesehen von ihrem eigenen Haushalt - mit bis zu zehn verschiedenen Personen in der Woche treffen, wie Wilmès sagte. Bislang durften sich in Belgien nur vier Menschen - und zwar immer die gleichen - treffen.

      Unter diesen Bedingungen öffnen Kultureinrichtungen in Belgien

      Ebenfalls ab kommendem Montag soll das kulturelle Leben wieder hochgefahren werden. Zunächst werden Veranstaltungen ohne Publikum erlaubt. Am 1. Juli soll sich das ändern. Dann werden wieder bis zu 200 Personen zugelassen.

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      Auch Kinos können dann wieder öffnen. Abstand müsse eingehalten werden und das Tragen einer Maske werde dringend empfohlen, sagte Wilmès. Gottesdienste dürfen ab Montag wieder stattfinden - zunächst mit 100, ab Juli mit 200 Gläubigen. Massenveranstaltungen wie Festivals bleiben unterdessen bis zum 31. August verboten und Fitnessstudios ebenfalls bis auf Weiteres geschlossen.

      Auch kulturelle Sehenswürdigkeiten wie Museen, historische Gebäude, Denkmäler, Burgen und Schlösser. dürfen bereits öffnen. Zu den Maßnahmen vor Ort zählen unter anderem Reservierungen, Besuchergruppen, die ausschließlich zu einem Haushalt gehören und die Gewährleistung des Abstands von 1,5 Metern. Parks, Wälder, Natursehenswürdigkeiten und kulturelle Sehenswürdigkeiten sind den Angaben zufolge weiterhin zugänglich, sofern die Regeln des Social Distancing eingehalten werden.

      Belgien hatte seine Grenzen im März geschlossen

      Belgien hatte seine Grenzen am 20. März weitgehend geschlossen. Seit vergangenem Samstag dürfen Belgier zumindest wieder Besuch von Verwandten aus dem Ausland empfangen. Seitdem dürfen sie zudem selbst zu Verwandten oder zum Einkaufen in Nachbarländer wie Deutschland oder die Niederlande fahren.

      Die Grenzen dürfen den Angaben zufolge auch in folgenden Fällen auf Vorlage eines ausreichenden Nachweises weiterhin in beide Richtungen überquert werden: im Rahmen des Gütertransports und für berufsbedingte Fahrten.

      Diese strengen Corona-Regeln gelten noch bis Montag

      Bis zum 7. Juni gelten noch strenge Regeln im öffentlichen Leben. Die Polizeidienste führen nach Angaben des belgischen Innenministeriums „ständige Kontrollen durch, um die strikte Einhaltung der Maßnahmen zu gewährleisten.“

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      Raus darf nur, wer einen guten Grund dafür hat. Etwa die Arbeit, Einkäufe, Arztbesuche oder Besuche von geöffneten Läden und Einrichtungen. Im öffentlichen Verkehr gilt wie in Deuschland eine Mundschutzpflicht, ebenso wie beim Besuch von Friseuren oder Kosmetikbetrieben.

      Das gilt beim Einkaufen in belgischen Geschäften

      Insbesondere beim Einkaufen gelte: „Es wird allein eingekauft. Eine Ausnahme wird für einen Erwachsenen gemacht, der Minderjährige, die unter demselben Dach wohnen, oder eine hilfebedürftige Person begleitet. Einkäufe werden in einem Zeitraum von maximal 30 Minuten pro Geschäft gemacht. Jedem Kunden wird dringend empfohlen, in den Geschäften eine Schutzmaske zu tragen, die Mund und Nase bedeckt.“

      Außerdem wird vom Ministerium empfohlen, Geschäfte in einer Stadt oder Gemeinde aufzusuchen, die in der Nähe von Wohnort oder Arbeitsplatz gelegen ist. Personen über 65, Personen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit und Pflegepersonal solle Vorrang eingeräumt werden. (red mit dpa)