An Rhein und Ruhr. Viele Leiharbeiter arbeiten auf Schlachthöfen in den Niederlanden, wohnen aber in NRW. Nun soll es in diesen Unterkünften Corona-Tests geben.
Nach den Masseninfektionen von Beschäftigten in NRW-Schlachthöfen nimmt sich das Landesarbeitsministerium nun auch die Situation von osteuropäischen Leiharbeitern vor, die in den Niederlanden arbeiten, aber in grenznahen Kommunen wohnen.
Das Ministerium hat die Gesundheitsbehörden angewiesen, die Unterkünfte der Leiharbeiter zu kontrollieren und die dort wohnenden Personen auf das Corona-Virus zu testen.
Damit kommt das Ministerium einer Forderung von Bürgermeistern der grenznahen Kommunen Goch, Emmerich, Kleve und Kranenburg nach, die sich Anfang der Woche mit einem Brandbrief an Arbeits- und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gewandt hatten.
Leiharbeiter-Unterkünfte: Sechs positive Coronatests
Allein in diesen Kommunen gibt es über 130 Unterkünfte, in denen in den Niederlanden beschäftigte osteuropäische Leiharbeiter in teils beengten Verhältnissen wohnen. Nach Angaben des Kreises Kleve wurden bislang (Stand: Dienstagmittag) sechs dieser Leiharbeiter positiv auf Corona getestet.
Auch interessant
Laumann habe, so das Ministerium, zudem seinen niederländischen Amtskollegen in einem Schreiben gebeten, die Schlachthöfe in den Niederlanden zu kontrollieren. Allein in einem Schlachthof im münsterländischen Coesfeld haben sich über 260 Beschäftigte infiziert, in einem Bochumer Schlachthof wurden zwei Dutzend Infektionen gezählt.