Kamp-Lintfort/Essen. Spaziergang-Angebot wird gut angenommen. Am Montag und Mittwoch kamen insgesamt mehr als 3600 Besucher nach Kamp-Lintfort. Abstand wird gewahrt.
Während die Alpakas das ganze Treiben nicht juckt, stecken die neugierigen Erdmännchen ihre Köpfe in die Luft und schauen sich aus sicherer Entfernung an, was da in einiger Entfernung von ihrem Gehege los ist. Jede Menge – und das, obwohl die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort noch gar nicht eröffnet hat. Also nicht so richtig. Doch für Spaziergänger steht der rund eineinhalb Kilometer lange Rundweg im Schatten des Förderturms der Zeche Friedrich offen. Kostenlos.
Am Montag nutzten rund 1400 Besucher das Angebot, am Mittwoch waren es bis zum frühen Nachmittag um 14.30 Uhr bereits 2291. Ja, die Menschen zieht es raus, in die Sonne, an die frische Luft. Mit Maske, ohne Maske. Was in Kamp-Lintfort möglich ist, geht in Essen nicht. Hier würden sich Bürger wünschen, dass der Grugapark endlich seine Pforten öffnet. Laga 2020 – Alles zur Landesgartenschau in Kamp-Lintfort
Nun handelt es sich in Kamp-Lintfort auch um ein großes Projekt, Bürgermeister Christoph Landscheidt soll gerne mal vom „Central Park Kamp-Lintforts“ sprechen. Und hier wird aufgepasst!
Erzieherinnen sorgen für Ordnung
Alle paar Meter sitzen Ordnerinnen mit Warnweste, manche mit Sonnenbrille und Mundschutz. Einige von ihnen leisten ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ), die meisten anderen aber sind eigentlich Erzieherinnen, die nun die Erwachsene in Zaum halten. Sie achten darauf, dass die Besucher nicht zu eng zusammenrücken oder nicht zu lang auf der Bank sitzen.
Auf Schildern steht, was man zu tun und zu lassen hat. Und wer das nicht liest, bekommt es alle paar Minuten noch mal per Lautsprecherdurchsagen zum Hören. Nina Meise, Sprecherin der Landesgartenschau, ist zufrieden. „Die Besucher halten sich weitestgehend an die Regeln“, sagt sie.
Mehr Skepsis bei Partner-Landesgartenschauen
Die Menschen strahlen, zücken ihre Kameras. Nur die Tulpen werden zur offiziellen Eröffnung am 5. Mai wohl schon die Köpfe hängen lassen. Vorausgesetzt die Laga wird dann auch eröffnen. Nina Meise will sich ihren Optimismus nicht nehmen lassen. Bei Partner-Landesgartenschauen im bayrischen Ingolstadt und baden-württembergischen Überlingen ist man skeptischer, denkt über das Aus nach.
Auch so manch Aussteller im Bereich der Mustergärten wartet wohl noch ab. Zwar waren die Aussteller alle schon mal hier, auf einigen Flächen der Jäger, des Forums Landwirtschaft, des Welt-Gartens oder des Urban Gardenings sind noch größtenteils Brachen oder vorsichtige Aufbauten zu sehen. Sie haben ihren Aufbau verschoben, bis zum 5. Mai ist ja noch ein bisschen Zeit.
Dieser Bereich wie auch der südliche Teil mit Tiergehege, dem grünen Klassenzimmer und Spielplatz ist für die Spaziergänger in dieser Woche noch geschlossen. Auch am Kalisto, dem Bereich für Kinder, hämmern und schrauben die Handwerker noch kräftig. Vor dem Lehrstollen, der für Besucher begehbar sein soll, türmen sich noch Schutt und Steine. Der Stollen befindet sich direkt neben dem Gelände der Landesgartenschau. 98 Prozent der Schau-Fläche seien aber fertiggestellt, betont Nina Meise.
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Ein wenig Slalomlaufen müssen die Besucher derzeit aber schon. Die Rasensprenger laufen auf Hochtouren, die Trockenheit setzt den Blumen und Bäumen zu. Auch die FÖJler greifen öfter zur Gießkanne. Und auch der NRZ-Garten muss kräftig gewässert werden.
Grugapark in Essen bleibt geschlossen
Nun würde sich so mancher Essener wünschen, dass auch der Grugapark wieder öffnet. Eine Stadtsprecherin verwies auf Anfrage der Redaktion auf die Rechtsverordnung des Landes. „Der Grugapark bietet außer einer „Gartenschau“ unterschiedlichen Freizeitangebote, inklusive Spielplätze sowie Tiergehege. Darüber hinaus haben sich die umliegenden Städte darauf verständigt, dass diese Bezahlparks einheitlich geschlossen werden. Die Stadt arbeitet aber daran, den Park schnellstmöglich wieder öffnen zu können“, erklärte sie.
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Die Landesgartenschau interpretiert sich nach Angaben der Sprecherin eher als eine Art Botanischer Garten und Tiergehege. Zumindest das Erdmännchen-Reich hat Zoo-Potenzial. Eigentlich sollten hier nur drei Tierchen durchs Gehege flitzen. Jetzt haben sie sich vermehrt – und sind zu Zehnt.
Am Freitag öffnen die Tore erneut für einen Spaziergang von 11 bis 19 Uhr. Nur der Rundgang und der zentrale Platz im Eingangsbereich an der Bühne steht offen. Die anderen Bereiche, Shops und Toiletten haben nicht geöffnet. Ob diese Spaziergänge auch in der kommenden Woche stattfinden können, werde noch geprüft.