Südwestfalen. . NRW-Umweltbehörden bereiten die Ausweisung einer „Pufferzone“ vor, damit Weidetierhalter Schutzmaßnahmen finanziert bekommen.

Schutz für Weidetiere: Die Behörden in Nordrhein-Westfalen bereiten nach Informationen der Redaktion eine Pufferzone fürs Wolfsgebiet am Stegskopf im benachbarten Rheinland-Pfalz vor. Tierhalter sollen sogenannte „Herdenschutzmaßnahmen“, etwa die Anschaffung besonderer Elektrozäune, auf Antrag zu 100 Prozent finanziert bekommen.

Dem Vernehmen umfasst die Pufferzone 1270 Quadratkilometer und umfasst Teile der Kreise Siegen-Wittgenstein, Olpe sowie Teile vom Oberbergischen und vom Rhein-Sieg-Kreis. Die Förderanträge sollen bei den Bezirksregierungen Arnsberg und Köln gestellt werden können.

Der Stegskopf (654 Meter über NN) ist ein erloschener Vulkan und liegt nördlich von Bad Marienberg im Landkreis Altenkirchen. Rund um die zweithöchste Erhebung des Westerwaldes war im Januar an einem Truppenübungsplatz zum wiederholten Mal binnen eines halben Jahres eine junge Wölfin aufgetreten.

Tier stammt aus Niedersachsen

Die Behörden in Rheinland-Pfalz gehen deshalb davon aus, dass das ursprünglich aus Niedersachsen stammende Tier in der Region sesshaft geworden ist. Sie hatten deshalb vor kurzem ein sogenanntes „Wolfsterritorium“ ausgewiesen, um ihrerseits Herdenschutzmaßnahmen fördern zu können.

In Nordrhein-Westfalen gibt es aktuell zwei sesshafte Wölfe, ebenfalls beides Weibchen. Ein Tier mit der wissenschaftlichen Kennung GW954f ist am Niederrhein unterwegs („Wolfsgebiet Schermbeck“), ein weiteres mit der Kennung GW1044f in Ostwestfalen („Wolfsgebiet Senne“). Die auch „Gloria“ genannte Niederrhein-Wölfin hatte Anfang Februar Weidetiere in Oberhausen gerissen, wie ein DNA-Test ergab. Und Ende März wurden weitere Schafe in Hünxe gerissen. Damit ist klar, dass sie nicht weitergezogen ist, wie zwischenzeitlich schon vermutet wurde.

Männlicher Wolf überfahren

Ebenfalls Ende März wurde an der A 2 bei Porta Westfalica (Kreis Minden-Lübbecke) ein Wolf überfahren. Um die Senne-Wölfin kann es sich nicht handeln – das überfahrene Tier war etwa zwei Jahre alt, 38 Kilo schwer und männlich. Offenbar handelte es sich um einen Durchzügler. Der Wolf soll später ausgestopft im Naturkundemuseum in Münster gezeigt werden.