Berlin. In Trinkflaschen sammeln sich schnell Bakterien. Wie oft Sie sie reinigen sollten – und welche Materialien eine Expertin empfiehlt.

Ob bei der Arbeit, im Urlaub oder beim Sport: Wer nachhaltig leben möchte, greift zu einer wiederverwendbaren Trinkflasche aus Kunststoff, Glas oder Edelstahl. Doch ohne die richtige Reinigung kann die Flasche schnell zur Bakterienfalle werden. Aber wie reinigt man eine Trinkflasche richtig? Und wie oft?

Wer seine Trinkflasche regelmäßig nutzt, sollte auf die richtige Hygiene achten. Denn eine Trinkflasche ist mehr als nur ein Behälter für Flüssigkeiten. Sie ist ein feuchtes Mikroklima, das ideale Bedingungen für Bakterien und Mikroorganismen bietet. Wer in der Trinkflasche nicht nur Wasser, sondern auch zuckerhaltige Getränke wie Softdrinks oder Saft aufbewahrt, bietet diesen Feuchterregern noch zusätzliche Nahrung. Aus wenigen Bakterien können auf diesem Weg schnell Millionen werden, die sich an den Flaschenwänden und dem Mundstück festsetzen.

Gesundheit: Wie Sie Ihre Trinkflasche richtig reinigen

Deshalb sollte die Trinkflasche laut Experten regelmäßig gereinigt werden – am besten täglich, wenn sie täglich genutzt wird. Idealerweise im Geschirrspüler, sofern das Material und die Größe der Flasche das zulassen. „Alternativ kann man sie auch per Hand mit Spülmittel gründlich säubern“, erklärt Iris Chaberny, Direktorin des Instituts für Krankenhaus- und Umwelthygiene an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Besonders wichtig: Die Schraubverschlüsse sollten mit einer Bürste gereinigt werden, um Ablagerungen zu entfernen. In der Regel reiche eine gründliche mechanische Reinigung mit heißem Wasser und Spülmittel aus.

Eine Frau wäscht eine Trinkflasche in der Spüle
Da sich Bakterien in Trinkflaschen schnell vermehren, ist die richtige Reinigung besonders wichtig. © iStock | Liudmila Chernetska

Einige Materialien seien jedoch anfälliger für Bakterien als andere – allen voran Kunststoffe. Denn diese werden mit der Zeit spröde und rau. „Auf solchen Oberflächen können sich Bakterien leichter festsetzen“, sagt Chaberny. Wird die Flasche längere Zeit nicht genutzt, könne sich sogar eine sichtbare, schleimige Schicht bilden – ein deutliches Zeichen für eine notwendige gründliche Reinigung. Denn im schlimmsten Fall können die Erreger Durchfall, Erbrechen, Bauch- und Kopfschmerzen verursachen.

Trinkflaschen: Diese Materialien empfiehlt die Expertin

Wer zudem nicht nur Wasser in der Kunststoffflasche aufbewahre, mache sie zusätzlich anfällig. Denn aggressive Flüssigkeiten wie Cola oder Zitronensaft könnten die Oberfläche der Flasche angreifen – und sie so weniger haltbar machen. Das gelte auch für Kunststoffflaschen von Wassersprudlern. „Diese sollten regelmäßig ausgetauscht werden, da sie durch den hohen Druck stark beansprucht werden und mit der Zeit spröde werden“, sagt Chaberny. Dadurch könnten Bakterien leichter anhaften.

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„Ich empfehle für Trinkflaschen Materialien, die weniger anfällig für Bakterien sind, wie Edelstahl oder Glas“, sagt Chaberny. Glas sei zwar hygienisch, aber aufgrund des Gewichts und der Bruchgefahr im Alltag oft unpraktisch. Dünnwandiger Edelstahl biete hier eine leichtere und robustere Alternative. Bei Verschlüssen werde oft Kunststoff oder Silikon verwendet. Silikon sei hygienischer und weniger anfällig für Bakterien. „Allerdings können feuchtigkeitsliebende Pilze auf Silikon etwas leichter wachsen – ähnlich wie in den Silikonfugen im Bad oder an der Dusche“, sagt Chaberny.

Fazit: Um die Lebensdauer der Trinkflasche zu verlängern und Bakterien vorzubeugen, ist regelmäßiges Reinigen entscheidend. Sollte die Flasche jedoch stark abgenutzt wirken oder ein unangenehmes Gefühl hervorrufen, ist es ratsam, sie rechtzeitig auszutauschen.