Die Legalisierung von Marihuana ist beschlossen: In der Sprechstunde mit Prof. Weckbecker erklären wir, wie die Droge im Hirn wirkt.

Der Bundestag hat es nun beschlossen: Der Konsum von Cannabis soll ab April legalisiert werden. Die Debatte um die Freigabe ist allerdings längst nicht beendet. Und das nicht ohne Grund: Die Zahlen: 4000 Menschen mussten 2021 aufgrund von psychischen Störungen durch Cannabis-Konsum stationär behandelt werden. Das waren doppelt soviele wie 10 Jahre zuvor (externer Link). Cannabis liegt damit hinter Alkohol, Opioiden und multiplem Substanzgebrauch auf Rang vier der häufigsten schweren Drogen-Erkrankungen. Vor allem für heranwachsende Menschen ist das regelmäßig Kiffen riskant und führt nicht selten zu Psychosen.

Nach letzten Erhebungen haben bereits ungefähr zehn Prozent aller 12- bis 17-Jährigen und fast 50 Prozent der 18- bis 25-jährigen jungen Erwachsenen Erfahrungen mit Cannabis gesammelt. Ein Drittel aller Deutschen hat schon mal an einem Joint gezogen.

In der neuen Folge unserer Video-Serie „Die Sprechstunde“ erklärt Professor Klaus Weckbecker, warum die Droge für junge Menschen so riskant ist - und es trotzdem den Versuch lohnt, Cannabis aus der Illegalität zu holen. Außerdem geht es um den medizinischen Einsatz von Cannabis - dessen Wirkung der Hausarzt für begrenzt hält.

Prof. Weckbecker lehrt Allgemeinmedizin an der Universität Witten/Herdecke und ist als solcher ausgewiesener Experte für hausärztliche Themen. Gemeinsam mit ihm widmen wir uns in der Sendung "Die Sprechstunde" regelmäßig den sogenannten Volkskrankheiten und medizinischen Alltagsfragen.

Im Interview sprechen wir darüber,

  • wie der wichtigste Wirkstoff im Cannabis, das Tetrahydrocannabinol (THC) auf das menschliche Hirn wirkt
  • warum das gerade für junge Menschen so gefährlich ist - und wie Psychosen entstehen können
  • ob Cannabis oder Alkohol gefährlicher in Sachen Suchtpotenzial
  • wie Cannabis als Medikament eingesetzt und wie es verschrieben wird
  • was Patienten wissen müssen, die ein Cannabis-haltiges Medikament erhalten
  • warum ein Hausarzt trotz aller Skepsis die Cannabis-Freigabe positiv bewertet

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Disclaimer:

Klaus Weckbecker ist niedergelassener Hausarzt in eigener Praxis und angestellter Hochschullehrer an der Universität Witten/Herdecke. Weder er selbst noch der von ihm geleitete Lehrstuhl erhalten Fördermittel der pharmazeutischen Industrie. Auch besitzt Klaus Weckbecker keine (Aktien-) Anteile an pharmazeutischen Firmen.