San Francisco. Pässe, Uniformen, Waffen weisen sie als Russen aus. Aber es sind Nordkoreaner. Maskerade in der Ukraine zeugt für die USA von Putins „Schwäche“.

Nordkoreanische Soldaten rücken immer näher an die Front im Ukraine-Krieg. Die Vorhut soll bereits in der Grenzregion Kursk sein.

„Wir sehen, dass sie russische Uniformen tragen und mit russischer Ausrüstung ausgestattet sind“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Washington. Laut dem südkoreanischen Geheimdienst erhielten die Söldner auch Tarnidentitäten und falsche Pässe.

Die USA und Südkorea forderten derweil Nordkorea auf, seine Truppen abzuziehen. Die Südkoreaner erwägen überdies, verstärkt die Ukraine zu unterstützen: mit Beratern und Waffen. Geheimdienstexperten sollen das Vorgehen der Nordkoreaner beobachten und Gefangene verhören.

Kritik an Putins Waffenbruder

Südkorea befürchtet, dass Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un im Gegenzug von Russland technologisch unterstützt wird, unter anderem, um Atomwaffen, Raketen, Aufklärungssatelliten und U-Boote zu entwickeln. EU-Chefdiplomat Josep Borrell kündigte eine „angemessene Reaktion“, falls Nordkorea in den Konflikt eingreife.

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Der russische UN-Botschafter wies die Berichte zurück. Wassili Nebensia bezeichnete sie als „bloße Behauptungen“. Russlands Zusammenarbeit mit Nordkorea im militärischen Bereich und in anderen Bereichen stehe im Einklang mit dem Völkerrecht.

Putin in Schwierigkeiten

Die USA sind besorgt. Sie halten es für sehr wahrscheinlich, dass Kremlchef Wladimir Putin die Söldnertruppe einsetzen wird. Insgesamt soll es sich um 10.000 Soldaten handeln.

Dass Putin überhaupt auf seinen Waffenbruder Kim angewiesen ist, wertet Austin als „ein Zeichen von Schwäche“. Der Kremlchef sei „möglicherweise in größeren Schwierigkeiten steckt, als den Menschen bewusst ist“. Zuerst habe Putin sich in anderen Ländern Waffen und Munition besorgt, jetzt gehe es um Menschen.

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