Washington. Ryan Wesley Routh scheiterte in Florida mit einem Mordversuch an Trump – aber die Gefahr für weitere Anläufe ist nicht gebannt.

Die Sorge des Secret Service über die Sicherheit des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump wird nach diesem Detail aus Gerichtsakten noch weiter ansteigen. Danach hinterließ der 58-jährige Attentäter Ryan Wesley Routh nicht nur ein Bekennerschreiben: „Das war ein versuchtes Attentat auf Donald Trump, aber ich habe euch enttäuscht.“

Der von einem Secret-Service-Agenten am Golfplatz des Ex-Präsidenten in West Palm Beach/Florida rechtzeitig durch Schusswaffengebrauch in die Flucht geschlagene Mann aus North Carolina lobte auch ein Kopfgeld von 150.000 Dollar aus – für denjenigen, der den Job zu Ende bringe und Trump erschieße. 

Polizei nimmt Mann auf Autobahn fest

Nach Einschätzung von Ermittlern muss Routh damit gerechnet haben, dass sein Attentatsplan am 15. September scheitern würde – er wurde gut eine Stunde nach dem Vorfall im Auto 70 Kilometer entfernt in Florida auf einer Autobahn gestoppt und festgenommen. Auf die Frage der Polizei, ob er den Grund für seine Festnahme kenne, antwortete er knapp mit „Ja“. Danach verweigerte er die Aussage. 

Routh hatte in einem Gebüsch am Zaun des Golfplatzes, auf dem Trump zur Tatzeit seinem Hobby nachging, ein Schnellfeuergewehr mit Zielfernrohr, zwei Rucksäcke, ein Handy sowie Keramikplatten zurückgelassen, wie sie für schussfeste Westen benutzt werden. Vorher deponierte Routh bei einer bisher von den Behörden nicht identifizierten Person eine kleine Box, in der das Bekennerschreiben hinterlegt war. Bei der Untersuchung seines Autos wurden weitere sechs Mobiltelefone sichergestellt. Sowie Termin-Listen mit geplanten Auftritten Trumps bis zur Wahl im November. Routh sollte im Laufe des Montags erneut vor Gericht erscheinen. Die offizielle Anklageerhebung ist für den 30. September vorgesehen. 

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