Washington. Robert F. Kennedy gilt als „Womanizer“. Sein digitaler Flirt mit einer angesehenen Journalistin kann nun Donald Trump auf die Füße fallen.

Zeitweilig soll Robert F. Kennedy Jr. die Namen von über 40 außerehelichen Gespielinnen in seinem Handy gespeichert gehabt haben – man weiß ja nie. Darum ist es eigentlich nicht weiter verwunderlich, wenn jetzt eine – angeblich rein digitale, nie körperlich gewordene – Liebelei ans Tageslicht kommt, die der trotz seiner 70 Jahre immer noch kernig daherkommende Sohn des erschossenen Senators und Justizministers Robert F. Kennedy (1925-1968) über Monate mit einer prominenten Washingtoner Journalistin unterhielt. 

Olivia Nuzzi, 31 Jahre jung und durch diverse Reportagen in Medienkreisen zu Ruhm und Ehre gelangt, hatte nach den Recherchen für ein Nahaufnahme-Porträt Kennedys im vergangenen Herbst die Abstandsregeln ignoriert und eine per E-Mail und SMS geführte romantische Beziehung zu dem Mann unterhalten, der ihr Vater sein könnte. 

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Kennedy prahlte vor „buddies“ mit Nacktfotos der Journalistin

Wie das ganze aufflog? Kennedy hatte laut US-Medienberichten vor einigen „buddies“ unter anderem mit den digitalen Nacktfotos geprahlt, die Nuzzi ihm von der Ost- an die Westküste schickte, wo Kennedy seinen Lebensmittelpunkt hat. An der Seite der mit ihm seit zehn Jahren verheirateten Hollywood-Schauspielerin Cheryl Hines („Lass es, Larry!“). 

Letztere soll wutentbrannt während eines Auslands-Aufenthalts ihren Ehering abgestreift haben, als sie via Medien von der Schwerenöterei ihres Gatten erfuhr. Nuzzis Arbeitgeber, das „New York“-Magazin, nicht zu verwechseln mit dem „New Yorker“, stellte die preisgekrönte Journalistin nach einem Geständnis wegen Verstoßes gegen die hausinternen Ethik-Regeln frei und untersuchte ihre Berichterstattung über Kennedy rückwirkend auf Gefälligkeiten oder Parteinahme. Befund: negativ. 

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Verlobter gibt Trennung bekannt

Unterdessen gab ihr Verlobter, der ebenfalls bekannte Washington-Journalist Ryan Lizza, die Trennung bekannt. Was Nuzzi geritten hat und warum Kennedy die Grenzüberschreitungen offenbar monatelang mitmachte, ist öffentlich bisher nicht bekannt. 

Das gilt auch für die Frage, ob Hines nach der erneuten öffentlichen Demütigung (Kennedy gilt als „womanizer“ und somit Wiederholungstäter) die finale Konsequenz ergreift und die Scheidung einreicht. 

Kennedy beschert Trump kein Glück

Für Donald Trump wäre das ein schmerzhafter Tritt vors Knie. Seit Kennedy seine eigene Präsidentschaftsbewerbung wegen Aussichtslosigkeit eingestampft hat, führt er sich als Quasi-Mitkandidat Trumps auf, hofiert ihn und buhlt um einen späteren Kabinettsposten. Dabei steht er, weil er die Fristen missachtet hat, in einigen wichtigen Bundesstaaten sogar noch auf dem Wahlzettel und könnte Trump wichtige Stimmen kosten. Sollte die Ehe Kennedy/Hines platzen, dürfte Trump tun, was er in solchen Fällen immer tut: schnell auf Distanz gehen. Motto: „Kennedy? Nie gehört.“

Kennedy unterdessen inszeniert sich als Opfer. Der bekannte Rechtsvertreter Gavin de Becker droht bereits leise mit einer Klage gegen Nuzzi. Sie sei eine Stalkerin, die Kennedy mit „Porno verfolgt“ habe. Der Neffe von John F. Kennedy will mehrfach ihre Handy-Nummer und E-Mail-Adresse blockiert haben, um sich den Avancen zu erwehren – erfolglos. Weder Nuzzi noch Kennedy haben bisher persönlich zur Sache Stellung genommen.