Bedminster/New Jersey. Donald Trump sorgt mit neuen Aussagen über US-Soldaten für Empörung. Es ist nicht das erste Mal, dass er schlecht über Veteranen spricht.
Wenn Donald Trump vom Skript abweicht, wird es gefährlich – für ihn selbst. Der republikanische Präsidentschaftskandidat hielt in seinem Golfclub in Bedminster/New Jersey eine Rede auf eine seiner wohlhabensten Unterstützerinnen, Miriam Adelson, Witwe des Kasino-Magnaten Sheldon Adelson.
Der 78-Jährige soll die Multimilliardärin zuletzt mit unfreundlichen Nachrichten verstimmt haben, berichtete die „New York Times“. Entsprechend legte er sich am Donnerstag (US-Ortszeit) ins Zeug. Trump erinnerte daran, wie er Adelson als Präsident die Presidential Medal of Freedom überreicht habe, der höchsten zivilen Auszeichnung in den USA.
Donald Trump: Medal of Freedom besser als Medal of Honor für Soldaten
Dann sagte Trump: „Das ist die höchste Auszeichnung, die man als Zivilist bekommen kann, das Äquivalent zur Medal of Honor des Kongresses, aber in der zivilen Version. Sie ist eigentlich viel besser, denn jeder bekommt die Congressional Medal of Honor – das sind die Soldaten. Sie sind entweder in sehr schlechter Verfassung, weil sie so oft von Kugeln getroffen wurden, oder sie sind tot.“
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Die Äußerungen sorgten für Empörung. Die Kampagne von Kamala Harris schrieb in einer ersten Reaktion in den sozialen Netzwerken: „Das ist ekelhaft“. In einem längeren Statement des Harris-Teams hieß es: „Donald Trump weiß nichts über den Dienst für irgendjemandem oder irgendetwas außer sich selbst. Dass er Empfänger der Ehrenmedaille beleidigt, so wie er zuvor Gold-Star-Familien angegriffen, Kriegsgefangene verhöhnt und diejenigen, die ihr Leben im Dienst für unser Land verloren haben, als ‚Trottel‘ und ‚Verlierer‘ bezeichnet hat, sollte alle Amerikaner daran erinnern, dass wir es unseren Soldaten, unserem Land und unserer Zukunft schuldig sind, dafür zu sorgen, dass Donald Trump nie wieder Oberbefehlshaber unserer Nation wird.“
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Trump verhöhnte gefallene Soldaten angeblich als „Trottel“ und „Verlierer“
Worauf das Statement anspielt: Es ist nicht das erste Mal, dass Trump Veteranen verhöhnt. Über den inzwischen verstorbenen Senator John McCain, der mehr als fünf Jahre in Kriegsgefangenschaft überlebte und eine frühere Freilassung ablehnte, weil er eine Bevorzugung gegenüber seinen Kameraden ablehnte, sagte der Ex-Präsident, dieser sein kein Kriegsheld. „Ich mag Leute, die nicht gefangen wurden“, so Trump vor seiner Wahl ins Oval Office.
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2020 gab es einen Medienbericht, wonach es Trump auf einer Reise in Frankreich ablehnte, einen Friedhof mit gefallenen US-Soldaten zu besuchen. Er habe die Soldaten im privaten Kreis als „Trottel“ und „Verlierer“ bezeichnet. Trump wies den Bericht zurück.
Trump soll Verletzung erfunden haben, um Armee zu entgehen
Trump selbst diente nicht in der US-Armee. Er wurde ausgemustert und entging so einem Einsatz im Vietnam-Krieg. Sein früherer Anwalt Michael Cohen gab an, dass Trump ihm gegenüber eingeräumt habe, eine Verletzung erfunden zu haben, um dem Kriegseinsatz aus dem Weg zu gehen.
Grotesk wirken vor diesem Hintergrund die Aussagen seines Vizekandidaten J.D. Vance, der wiederholt Kamala Harris‘ „Running Mate“ Tim Walz angegriffen hatte, weil dieser angeblich seine Truppe zurückgelassen habe, als sie in den Irak entsendet wurde. Walz hatte zum Zeitpunkt des Befehls die Nationalgarde bereits verlassen, nach 24 Jahren im Dienst.
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Gleichzeitig nahm er Trump nach dessen jüngsten Äußerungen in Schutz. „Soweit ich weiß, hat Präsident Trump während einer Zeremonie einige nette Dinge über eine Person gesagt, die die Presidential Medal of Freedom erhalten hat. Er sagte einige lobende Dinge über sie“, sagte Vance, räumte jedoch ein, nicht die komplette Rede gesehen zu haben. Und weiter: „Dies ist ein Mann, der unsere Veteranen liebt und der unsere Veteranen ehrt. Ich glaube nicht, dass das Kompliment und die netten Worte, die er über eine Person sagt, in irgendeiner Weise eine Verunglimpfung derjenigen ist, die militärische Ehren erhalten.“