Washington. In den USA dreht sich alles um zwei Parteien: Demokraten und Republikaner. Aber wofür stehen die „Dems“ eigentlich? Ein Überblick.
- In den USA prägen zwei Parteien die Politik: die Demokraten und die Republikaner
- Doch was verbirgt sich hinter den Demokraten, der ältesten Partei der USA?
- Von der Gründung über die Präsidenten bis hin zu ihren Zielen – das Wichtigste über die Demokratische Partei im Überblick
In Deutschland buhlen viele Parteien um die Gunst der Wähler. In den USA hingegen läuft alles auf zwei große Player hinaus: die Demokraten und die Republikaner. Vor allem die Demokraten, die ältere und „liberalere“ der beiden Parteien, haben es mit ihrem Programm über die Jahre immer wieder an die Spitze geschafft. Doch wofür stehen die Demokraten eigentlich? Was treibt sie an und welche Ziele verfolgen sie? Die wichtigsten Informationen auf einen Blick.
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Die Demokratische Partei: Gründung, Geschichte und erste Erfolge
Gegründet wurde die Demokratische Partei im Jahr 1828, als sich Andrew Jackson und Martin Van Buren für eine politische Bewegung zusammenschlossen, die als „Jacksonian Democracy“ bekannt wurde. Sie gilt damit als eine der ältesten politischen Vereinigungen der Welt. In ihrem ersten Präsidentschaftswahlkampf wurde sie ebenfalls 1828 von Jackson vertreten, der schließlich auch zum US-Präsidenten gewählt wurde. Zuvor hatten ihn seine Konkurrenten noch als Esel verspottet – über die Jahre wurde dieser daher zum inoffiziellen Wappentier der Demokraten.
Zur Zerreißprobe für die Partei wurde im amerikanischen Bürgerkrieg ihre Haltung zur Sklaverei. Während die Demokraten im Süden der USA die Sklaverei befürworteten, lehnte sie der Norden ab. Es kam zur Spaltung und zu einem vorübergehenden Bedeutungsverlust der Partei. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte eine politische Neuorientierung ein: Mit dem Erstarken progressiver Kräfte und einem deutlichen Linksruck unter Präsident Franklin D. Roosevelt in den 1930er Jahren, geprägt durch sein New-Deal-Programm, gewann die Partei neue Stärke. Diese Entwicklungen machten die Demokraten neben den Republikanern zur bestimmenden Kraft im politischen Amerika.
USA: Diese Präsidenten waren Demokraten
Seit der Zeit von Andrew Jackson haben es aus den Reihen der Demokraten 16 Männer als Präsidenten an die Spitze der USA geschafft. Dabei betrat die Partei immer wieder Neuland: In den 1960er Jahren war John F. Kennedy der erste katholische Präsident des Landes. 2008 schickten die Demokraten mit Barack Obama erstmals einen Afroamerikaner ins Rennen um die Präsidentschaft. 2016 folgte ihm mit Hillary Clinton die erste Frau als Kandidatin. Im Gegensatz zu Obama verlor sie die Wahl. Der nachfolgende Überblick zeigt alle bisherigen Präsidenten, die Mitglied der Demokratischen Partei waren oder sind.
- Andrew Jackson (1829 bis 1837)
- Martin Van Buren (1837 bis 1841)
- James K. Polk (1845 bis 1849)
- Franklin Pierce (1853 bis 1857)
- James Buchanan (1857 bis 1861)
- Andrew Johnson (1865 bis 1869)
- Grover Cleveland (1885 bis 1889 und 1893 bis 1897)
- Woodrow Wilson (1913 bis 1921)
- Franklin D. Roosevelt (1933 bis 1945)
- Harry S. Truman (1945 bis 1953)
- John F. Kennedy (1961 bis 1963)
- Lyndon B. Johnson (1963 bis 1969)
- Jimmy Carter (1977 bis 1981)
- Bill Clinton (1993 bis 2001)
- Barack Obama (2009 bis 2017)
- Joe Biden (seit 2021)
Politische Ziele der Demokraten: Dafür steht die Partei
Zur Zeit ihrer Gründung hatten die Demokraten wenig mit der Partei gemein, die sie heute sind. So unterstützte ihr erster Präsident offen die Sklaverei, bekämpfte die amerikanischen Natives und galt als einer der ersten Vertreter des Populismus. Fast 200 Jahre später ist von dieser Haltung nicht mehr viel übrig.
Die Demokraten gelten heute als liberale und vergleichsweise linke Kraft in den USA. Allerdings muss dabei aber festgehalten werden, dass die Partei aus deutscher Sicht keinesfalls links ist. Auf der Links-Rechts-Skala ist sie vielmehr in der Nähe der deutschen Union einzuordnen – allerdings je nach politischem Thema mit deutlichen Unterschieden.
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Inhaltlich setzen sich die Demokraten für einen stärkeren Staat und eine Reglementierung der Wirtschaft ein. Sie vertreten die Interessen von sozial schwächeren Gruppen, stehen für Gleichberechtigung ein und setzen im Vergleich zu den Republikanern mehr auf Umwelt- und Klimaschutz. Seit der Präsidentschaft von Barack Obama haben außerdem Gesundheitsreformen und der Zugang zur Bildung einen höheren Stellenwert in der Parteipolitik erhalten.
Mitglieder und Wähler: Wer unterstützt die Demokraten?
Anhängerinnen und Anhänger der Demokraten finden sich in allen Bevölkerungsgruppen. Besonders stark ist ihre Unterstützung jedoch unter Afroamerikanerinnen und Afroamerikanern sowie anderen ethnischen Minderheiten, ein Trend, der sich seit den 1960er Jahren verstärkt hat. Darüber hinaus sind die Demokraten in städtischen Regionen in allen sozialen Schichten gut vertreten, während sie in ländlichen Regionen und unter weißen Arbeitern oft weniger Unterstützung finden, da diese Gruppen eher den Republikanern zuneigen. Stark vertreten sind die Demokraten auch im Nordosten der USA, in den bevölkerungsreichen Staaten an der Pazifikküste und in der Region der Großen Seen.
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