Niederrhein. Krisen und soziale Notlagen erschüttern zunehmend den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Höchste Zeit, endlich nachhaltig Veränderungen anzustoßen.

Immer mehr Menschen sind wohnungslos, immer mehr sind angewiesen auf Tafeln und soziale Vereine. Diese sind zunehmend überlastet und übernehmen doch die so wichtigen Aufgaben, die der Staat immer weniger erbringt. Gesellschaftliche Solidarität ist wichtig, dass sie aus der Not heraus geboren ist, wiederum bedenklich.

Dabei soll der Einsatz der tausenden Freiwilligen und Ehrenamtlichen in keinster Weise geschmälert werden, sind sie doch das Rückgrat unserer Zivilgesellschaft. Doch stellt sich unweigerlich die Frage: Sollte ihr Einsatz in einer gesunden und solidarischen Gesellschaft denn überhaupt nötig sein? Und wie lange kann ihre Solidarität noch Symptome lindern, während deren Ursprünge von denjenigen, die nachhaltig etwas verändern könnten, unangetastet bleiben.

Gesellschaftliche Solidarität: Aktuelle Aufbruchsstimmung sollte genutzt werden

Gerade jetzt, wo zivilgesellschaftlich Aufbruchsstimmung herrscht, könnte diese für positive Veränderungen genutzt werden. Denn Hunderttausende waren nicht nur gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Für was dort eingetreten wird, ist eine lebendige Demokratie mit einer starken Zivilgesellschaft und eben auch für Solidarität – gesamtgesellschaftlich und im Besonderen mit marginalisierten Gruppen.

Damit die Energie hinter dieser Bewegung jedoch nicht irgendwann in Apathie umschlägt, sind nun diejenigen in der Pflicht, die über die politische Gestaltungsmacht verfügen. Wohnungslosen Menschen die eigenen vier Wände zu ermöglichen, wäre ein guter Anfang.