Berlin. Stefan Raab ist am deutschen ESC-Vorentscheid beteiligt. Kann er das Land endlich wieder zum Erfolg führen? Geklappt hat das schon mehrfach.

Was in den 80ern und 90ern Ralph Siegel war, war in den nachfolgenden Jahren Stefan Raab. Mehrfach war er für Deutschland beim ESC – ob als Sänger, Komponist oder Produzent. Und jedes Mal konnte Raab glänzen – ein zehnter Platz im Jahr 2011 war das schlechteste Ergebnis, das je unter seiner Beteiligung erzielt wurde.

Doch seit Raab 2012 das letzte Mal den ESC aufgemischt hat, bleiben die Erfolge für Deutschland aus. Nur einmal – 2018 – reichte es für Platz vier. Davon abgesehen landete die Bundesrepublik immer auf den hinteren Plätzen. Das soll sich nun ändern, denn Raab ist zurück beim ESC und sucht mit seiner Show „Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?“ den deutschen ESC-Act.

Kann das Konzept aufgehen und vor allem: Kann Stefan Raab das Land wieder zum Sieg führen? Viele Fans hoffen auf eine Wiederholung seiner früheren Erfolge. Ein Überblick.

ESC 1998: Guildo Horn sorgt für einen Kultmoment

Erste ESC-Erfahrungen machte Stefan Raab nicht auf der Bühne, sondern als Songschreiber, Produzent und Dirigent. Mit „Guildo hat euch lieb!“, gesungen vom exzentrischen Schlagersänger Guildo Horn, lieferte er einen der wohl außergewöhnlichsten deutschen Beiträge aller Zeiten.

Die Kombination aus ironischem Schlager, witzigem Text und kultiger Bühnenperformance – inklusive Glockenläuten und Stagediving – sorgte europaweit für Aufsehen. Viele hielten den Song zunächst für einen Witz, doch Raab bewies sein Gespür für ESC-taugliche Showelemente. Das Ergebnis: ein sensationeller siebter Platz.

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ESC 2000: Raab auf der Bühne – Platz fünf für „Wadde hadde dudde da?“

Zwei Jahre nach Guildo Horns Erfolg entschied sich Stefan Raab, selbst beim ESC anzutreten. Dort performte er den skurrilen Song „Wadde hadde dudde da?“ – eine Mischung aus Dance, Schlager und Wortspielerei. Hinzu kam eine schrille Bühnenshow mit Glitzeranzug, leicht bekleideten Tänzerinnen und futuristischem Styling.

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Was auf den ersten Blick wie ein nicht ganz ernstzunehmender Beitrag wirkte, war eine perfekt kalkulierte ESC-Inszenierung. Mit einem ohrwurmwürdigen Sound und eingängigem Beat landete Raab auf Platz fünf – und der Song wurde ein Hit.

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ESC 2004: Max Mutzke erreicht Platz acht – Raabs Gespür für Talente

2004 bewieß Raab, dass er mehr als nur Spaß kann: Über seine Casting-Show „SSDSGPS“ (Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star) suchte er einen ESC-Kandidaten, der dann im deutschen Vorentscheid antrat. Der Gewinner war Max Mutzke, ein talentierter Soulsänger, der mit „Can’t Wait Until Tonight“ auch das ARD-Publikum überzeugte.

Anders als Raabs vorherige ESC-Beiträge setzte dieser Song auf ernsthafte, hochwertige Musik mit jazzigen Elementen und gefühlvollem Gesang. Max Mutzke überzeugte mit seiner Stimme und sang sich in Istanbul auf Platz 8 – mit einigen Zeilen auf Türkisch und einer eindrucksvollen Mono-Braue.

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ESC 2010: Der große Coup mit Lena – Deutschlands zweiter Sieg

2010 wagte Raab mit „Unser Star für Oslo“ ein völlig neues Konzept. Anstatt eine interne Jury oder eine einfache TV-Vorabstimmung zu nutzen, baute er einen mehrstufigen Casting-Prozess auf, bei dem das Publikum den Sieger wählte. Den ESC hatte der Entertainer zuvor zur „nationalen Aufgabe“ erklärt.

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Am Ende setzte sich in der von ARD und ProSieben ausgestrahlten Castingshow eine bis dato komplett Unbekannte durch: Lena Meyer-Landrut. Mit ihrer unkonventionellen Art, ihrem eigenwilligen Akzent und dem Song „Satellite“ eroberte sie Europa im Sturm. Deutschland gewann 28 Jahre nach dem Triumph von Nicole zum zweiten Mal den Eurovision Song Contest.

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ESC 2011: Platz 10 für Lena – Selbst Raabs schlechtester Platz ist ein Erfolg

Nach dem ESC 2010 kündigte Raab noch im Siegestaumel großmundig an, Lena 2011 erneut ins Rennen schicken zu wollen. Der für den ESC zuständige NDR ließ sich auf das Experiment ein: In einer TV-Show wurde der perfekte Song für die „Mission Titelverteidigung“ gesucht. Fündig wurde man schließlich mit „Taken By A Stranger“.

Mit dem dunklen Elektropop-Song und einer erwachsenen, mysteriösen Performance zeigte Lena im ESC-Finale in Düsseldorf eine ganz andere Seite. Bei den Zuschauerinnen und Zuschauern kam es gut an. Sie wählten Deutschland auf Platz zehn.

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ESC 2012: Jury-Mitglied beim Vorentscheid – Raab bleibt dem Song Contest treu

Die Zusammenarbeit von ARD und ProSieben wurde auch 2012 fortgesetzt. In der Show „Unser Star für Baku“ suchte man den ESC-Teilnehmer. Allerdings fungierte Raab nicht mehr als Jury-Präsident. Ganz vom Contest trennen konnte er sich aber nicht und nahm schließlich als einfaches Mitglied in der Jury Platz.

Die Show für sich entscheiden konnte am Ende Roman Lob mit „Standing Still“. Mit einer ruhigen Pop-Ballade und einem Dackel-Blick, der selbst Dackel dahinschmelzen lässt, überzeugte er schließlich auch im ESC-Finale in Aserbaidschan und landete auf Platz acht.

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