Berlin. Liam Paynes Tod schockiert Fans. Nun deuten erste Obduktionsergebnisse auf ein Polytrauma als Todesursache hin. Das steckt dahinter.
Während die Bestürzung über den Tod des weltbekannten Popstars Liam Payne noch anhält, ermittelt die Staatsanwaltschaft bereits die Umstände seines verfrühten Todes. Der 31-Jährige war am Mittwochabend aus dem dritten Stock in den Innenhof eines Hotels in Buenos Aires gestürzt. Hinweise auf möglichen Drogen- und Alkoholeinfluss wurden bisher nicht offiziell bestätigt.
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Ersten Obduktionsergebnissen zufolge soll der britische Sänger nach seinem Sturz an einem Polytrauma und Blutungen gestorben sein. Aber was genau ist eigentlich ein Polytrauma? Und wie kann es entstehen?
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Was versteht man unter einem Polytrauma?
Ein Polytrauma sind mehrere, gleichzeitig entstandene Verletzungen in verschiedenen Körperregionen. Dabei ist mindestens eine der Verletzungen oder die Kombination mehrerer lebensbedrohlich. Diese in der Medizin weithin anerkannte Definition geht auf den österreichischen Unfallchirurgen Prof. Dr. med. Harald Tscherne zurück. Menschen, die ein Polytrauma erleiden, gelten automatisch als Schwerverletzte.
Wie entsteht ein Polytrauma?
Liam Payne starb nach einem Sturz. Dass es dabei zu einem schweren Trauma kommt, ist nicht ungewöhnlich. Denn: Polytraumata werden in erster Linie durch Verkehrsunfälle oder Stürze verursacht.
Nach Angaben des Uniklinikums Aachen erleiden allein in Deutschland pro Jahr etwa 32.500 bis 38.000 Schwer- und Mehrfachverletzten ein Polytrauma. 58 Prozent der Fälle sind demnach auf Verkehrsunfälle zurückzuführen, 26 Prozent weitere auf Stürze. Die restlichen Unfallursachen lassen sich durch andere Ursachen wie Zusammenstöße beim Sport erklären.
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Wie gefährlich ist ein Polytrauma wirklich?
Da ein Polytrauma ist der Definition nach eine lebensgefährliche Verletzung, da die Schwere der Verletzung nicht immer direkt erkannt werden kann, sollte sie zum Beispiel innerlich sein. Dabei können auch lebenswichtige Organe betroffen sein. Laut dem Universitätsklinikum Gießen liegt Sterblichkeitsrate demnach bei 20 Prozent.
Wie bei fast jeder Erkrankung ist schnelles Handeln deshalb von entscheidender Bedeutung. Fachmediziner und Verbände arbeiten eng zusammen, um eine effektive Kommunikation und ein schnelles Handeln in den akuten Situationen zu ermöglichen.
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Wie können Polytraumata behandelt werden?
Die Behandlung eines Polytraumas verläuft üblicherweise in bestimmten Phasen. Direkt nach der Verletzung startet die Phase der Akutbehandlung. Zu dieser gehört die präklinische Erstversorgung ebenso wie eine Versorgung im Schockraum. Gegebenenfalls werden die Patienten dann notoperiert. Danach beginnt die Stabilisierungsphase in der Intensivstation. Hier wird unter anderem die Organfunktionen auf ein „normales Niveau“ gebracht. Schritte, die für Liam Payne zu spät kam. Er verstarb am Unfallort.
Anmerkung der Redaktion
Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Suizidgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen.
Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.