Berlin. Chronischer Stress hat Auswirkungen auf bestimmte Werte in unserem Körper. Woran Sie Stress im Blut erkennen und vorbeugen können.
Stress ist eine natürliche Reaktion unseres Körpers auf belastende Situationen. Chronischer Stress kann jedoch zu zahlreichen gesundheitlichen Problemen führen. Eines davon ist die Veränderung des Blutbildes. Hier erfahren Sie, wie sich Stress auf das Blut auswirkt und wie man Stress im Blut nachweisen kann.
Dickes Blut: Das sind die Ursachen
Dickes Blut ist ein Zustand, bei dem das Blut aufgrund einer erhöhten Viskosität langsamer fließt als normal. Das bedeutet, dass das Blut dicker und zähflüssiger ist, was den Blutfluss durch die Blutgefäße erschwert. Zu den Ursachen für dickes Blut gehören erbliche Faktoren, Dehydrierung und bestimmte medizinische Bedingungen wie Diabetes oder ein hoher Cholesterinspiegel.
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Auch Stress kann eine Ursache für dickes Blut sein. Wenn der Körper unter Stress steht, schüttet er Hormone aus, die das Blut verdicken. Der Grund dafür ist, dass sich der Körper auf eine "Kampf- oder Fluchtreaktion" vorbereitet und das dickere Blut Blutungen im Falle einer Verletzung verhindern soll, heißt es beim American Institute of Stress. Wenn Stress jedoch chronisch wird, bleibt das Blut verdickt, was zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen kann.
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Zu viel Stress: Symptome von dickem Blut
Einige Symptome von dickem Blut sind Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Atembeschwerden. Laut dem Magazin "Spektrum der Wissenschaft" kann dickes Blut auf Dauer auch zur Bildung von Blutgerinnseln führen, die das Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte und andere schwerwiegende Gesundheitsprobleme erhöhen.
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Entzündungswerte: Was die Blutwerte verraten
Entzündungswerte im Blut geben Auskunft über verschiedene Prozesse, die bei einer Entzündung im Körper ablaufen. Die wichtigsten Parameter sind die Anzahl der Leukozyten (weiße Blutkörperchen), das C-reaktive Protein (CRP) und die Blutsenkung, erklärt die Pharmazeutische Zeitung.
Eine Entzündung ist aber nicht immer gleichbedeutend mit einer Krankheit. Oft heilt eine Entzündung von selbst aus und bedarf keiner ärztlichen Behandlung. Werden jedoch Entzündungswerte im Blut gemessen, ohne dass eine erkennbare Erkrankung vorliegt, kann dies ein Hinweis auf so genannte stille Entzündungen sein, die schwer zu erkennen sind und langfristig zu verschiedenen Erkrankungen führen können.
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Entzündungswerte zu hoch? Stress könnte die Ursache sein
Entzündungen können im Körper auch durch Stress ausgelöst werden, was zu einem Anstieg von Entzündungsmarkern im Blut führen kann. Dies kann sich langfristig negativ auf die Gesundheit auswirken, da Entzündungen mit einer Reihe von chronischen Krankheiten wie Herzkrankheiten, Diabetes, Alzheimer, Arthritis und sogar Krebs in Verbindung gebracht werden.
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Stress im Blut nachweisen: So funktioniert es
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Stress im Blut nachzuweisen. Eine Möglichkeit ist die Messung des Cortisolspiegels im Blut. Cortisol ist ein Hormon, das vom Körper in Stresssituationen ausgeschüttet wird. Ein erhöhter Cortisolspiegel im Blut kann ein Indikator für anhaltenden Stress sein."Mit Cortisol will der Körper den Stress nicht bekämpfen, sondern uns leistungsfähiger machen", erklärt Prof. Martin Merkel, Ärztlicher Direktor des Endokrinologikums Hamburg und Honorarprofessor an der Semmelweis Universität, gegenüber der DAK Gesundheit.
Eine weitere Möglichkeit ist die Messung von Entzündungsmarkern im Blut, die auf eine stressbedingte Entzündung hinweisen können. Darüber hinaus können bestimmte Bluttests verwendet werden, um das Risiko von stressbedingten Blutgerinnseln zu messen. Zu den gängigsten Tests gehören der C-reaktive Proteintest (CRP) und der Interleukin-6-Test (IL-6). Diese Tests messen Proteine im Blut, die auf eine Entzündungsreaktion hinweisen.
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Stress im Blut: Vorbeugung und Behandlung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit chronischem Stress umzugehen. Zu den gängigsten gehören Bewegung, gesunde Ernährung, Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation und ausreichend Schlaf.
Darüber hinaus können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3-Fettsäuren und Curcumin sowie ein gesunder Lebensstil dazu beitragen, Entzündungen im Körper zu reduzieren.
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