Berlin. Nach Corona und der saisonalen Grippe- kommt nun eine Magen-Darm-Welle. Noroviren sind heimtückisch – aber man kann sich schützen.
Gerade hat es die halbe Mannschaft des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC erwischt: Noroviren dünnten die Personaldecke von Trainer Pal Dardai aus, mehrere Spieler mussten sich vor dem Spiel gegen den Hamburger SV krankmelden. Besonders im Winter haben die fiesen Keime Hochsaison. Und wenn der Magen-Darm-Erreger einmal los ist, dann gibt es kein Halten mehr. Ruckzuck haben sich auch andere angesteckt, wie Eltern von Kita-Kindern nur allzu gut wissen. Gerade in Krankenhäusern,Pflegeeinrichtungen und eben Kindergärten haben Noroviren leichtes Spiel, denn das Virus ist hochansteckend.
Nun schlägt auch noch das Robert-Koch-Institut (RKI) Alarm. Wenigstens ein bisschen. Laut RKI stecken sich gerade ungewöhnlich viele Menschen mit den Magen-Darm-Erregern an. So wurden im Januar dieses Jahres 8230 Norovirus-Fälle gemeldet, im Januar vergangenen Jahres waren es 3947. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen, denn die meisten Fälle werden gar nicht gemeldet.
Besonders viele Norovirus-Infektionen: RKI gibt Entwarnung
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Für das RKI ist die aktuell hohe Fallzahl jedoch kein Grund zur Sorge. Die einzelnen Wochenwerte zeigten „aktuell den für die Jahreszeit normalen Anstieg“, sagte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie sei nichts Ungewöhnliches zu erkennen. In der Hochzeit der habe es deutlich weniger Fälle gegeben, was einfach damit zusammenhing, dass mehr Menschen Mund- und Nasenschutz trugen und ihre sozialen Kontakte einschränkten.
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Die Ansteckung mit dem Norovirus kann auf zwei Arten erfolgen – über eine Schmier- oder eine Tröpfcheninfektion:
- Im ersten Fall gelangen die Erreger in kleinsten Spuren von Stuhlresten oder Erbrochenem über die Hände in den Mund. Kontaminierte Türklinken, Armaturen oder andere Oberflächen spielen dabei eine Rolle. Wenn sich ein Infizierter schwallartig erbricht, entstehen virushaltige Flüssigkeitströpfchen in der Luft, die ebenfalls hoch ansteckend sind.
- Auch eine Ansteckung über kontaminierte Lebensmittel und Getränke ist möglich. Bei rohen Lebensmitteln wie Salaten, Obst und Gemüse, aber auch bei Fisch, Fleisch und Eiern ist besondere Vorsicht geboten.
Norovirus: Hygienemaßnahmen sollten strikt eingehalten werden
Die gute Nachricht: Spätestens zwei Tage nach Auftreten der Symptome (Brechdurchfall, Magen-Darm-Krämpfe, Kopfschmerzen, Übelkeit, leichtes Fieber) ist der Spuk vorbei. Allerdings sind Betroffene noch länger ansteckend. Das Virus ist bis zu 14 Tage im Stuhlgang nachweisbar, in Einzelfällen sogar länger.
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Um sich vor einer Ansteckung mit dem Norovirus zu schützen, sollte man konsequent Hygienemaßnahmen einhalten. Am wichtigsten: Nach jedem Toilettengang müssen die Hände gründlich mit Seife oder Desinfektionsmittel gereinigt werden. Dies gilt auch vor der Zubereitung von Speisen und vor dem Essen. Weiterhin sollten anfällige Lebensmittel gut durchgegart werden. Risikopatienten und Schwangere sollten auf Rohmilchprodukte, rohes Fleisch und Sushi verzichten. Geschirrtücher müssen regelmäßig gewechselt und gereinigt werden. Wenn sich Erkrankte im Haushalt befinden, ist es zudem unerlässlich, Bad und Küche gründlich zu reinigen.
tok