Santiago de Compostela / Spanien. Die mediterrane Ernährung gilt als besonders gesund. Doch sie bekommt Konkurrenz von einer anderen Diät. Was ihr Vorteil ist.
Dass die mediterrane Küche gesund ist und uns dabei hilft, länger zu leben, ist bekannt. Lange galt sie dabei als eine der besten Ernährungsformen überhaupt. Doch wussten Sie, dass besonders eine Diätform in mehrerer Hinsicht mindestens genauso gut sein soll? Das haben Forscher der Universität Santiago de Compostela jetzt im Rahmen einer Studie untersucht. Gemeint ist die sogenannte atlantische Diät.
Alternative zur mediterranen Ernährung: Was ist die atlantische Diät?
Die atlantische Diät ist von den Essgewohnheiten der Menschen im Nordwesten Spaniens sowie dem Norden Portugals geprägt. Hier können sich die Einwohner in der Regel eines vergleichsweise geringen Risiko für Herzerkrankungen erfreuen. Grund dafür ist die Ernährung, die vorwiegend aus frischen und vorwiegend unverarbeiteten Lebensmittel sowie Obst und Gemüse besteht.
Wichtig: Begleitet wird das Gemüse von Produkten wie Brot, Nudeln, Getreide und Reis, die sechs bis achtmal am Tag in kleinen Portionen gegessen werden. Dazu werden häufig Olivenöl und etwas seltener Wein gereicht. Außerdem essenziell: Kabeljau, eine Fischsorte, die vor allem in Portugal in vielen traditionellen Gerichten zu finden ist (dort auch Bacalhau genannt) und wichtige Nährstoffe enthält.
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Gesunde Ernährung: Was hat die Studie herausgefunden?
In Ihrer Studie hatten die spanischen Forscher 547 Probanden untersucht. Eine Hälfte der Studienteilnehmer folgte für ein halbes Jahr den Essgewohnheiten der atlantischen Diät, während die andere Hälfte als Vergleichsgruppe diente und keine genaueren dietären Vorgaben hatte.
Im Anschluss untersuchten die Wissenschaftler, ob sich durch die Ernährung mit der atlantischen Diät das Risiko verringerte, am metabolischen Syndrom zu erkranken. Dabei handelt es sich um verschiedene Krankheiten und Symptome wie Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker- oder Cholesterinspiegel, die gemeinsam auftreten. Langfristig können diese Erkrankungen zu Herzkreislauferkrankungen, Krebs, Schlaganfällen, Diabetes, Parkinson und Alzheimer führen.
Das Ergebnis: Die spanischen Forscher stellten fest, dass das Risiko für diese Erkrankungen deutlich sank, wenn man sich wie die Menschen im Nordwesten der iberischen Halbinsel ernährte.
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Welche Lebensmittel gehören zur atlantischen Diät?
Wie bei so vielen Dingen im Leben gilt: die Mischung machts. Die atlantische Diät zeichnet sich vor allem durch Abwechslung und Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte aus, wird aber durch verschiedene Konstanten wie eben Olivenöl und etwas Wein begleitet. Auch wenn sich Wissenschaftler weltweit regelmäßig uneins sind, ob Wein nun tatsächlich gesundheitsfördernd ist oder aufgrund des Alkohols in jedem Fall schädlich, scheint er im Rahmen der atlantischen Diät zumindest nicht sonderlich zu stören. Zur atlantischen Diät gehören außerdem:
- Olivenöl
- Frisches, saisonales Gemüse und Obst
- Rot- und Weißwein (in Maßen)
- Brot, Nudeln
- Kartoffeln
- Milch und Käse
- Fisch und Meeresfrüchte
- Mageres Fleisch (Rind und Schwein)
- Eier
- Nüsse, insbesondere Mandeln, Walnüsse, Kastanien und Haselnüsse
- Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen und Linsen
Zubereitet werden die Speisen wie auch hierzulande hauptsächlich durchs Braten, Backen, Grillen oder Schmoren. Der Vorteil: Durch diese Zubereitungsarten kann der Körper die Nährstoffe bestmöglich verarbeiten.
Was ist der Unterschied zur mediterranen Diät?
Beide Diäten setzen auf ähnliche Produkte. Während die mediterrane Diät sich aber eher auf den pflanzlichen Anteil in den Lebensmitteln und kaum auf Fleisch setzt, liegt der Fokus der atlantischen Diät auf stärkehaltigen Produkten wie Kartoffeln. Auch Fleisch gibt es hier regelmäßig. Wichtig: Auch wenn die atlantische Diät als Diät bezeichnet wird, geht es hier nicht zwingend ums Abnehmen, sondern eher um eine ausgeglichene und gesunde Ernährung, die langfristige medizinische Vorteile bringt.