An Rhein und Ruhr. Höfesterben, zu viel Bürokratie und nun finanzielle Verluste durch die Maul- und Klauenseuche. Landwirte in NRW plagen Zukunftsängste.
Traditionell startet das neue Jahr mit der Grünen Woche in Berlin, eine der international wichtigsten Messe für Ernährung und Landwirtschaft. Mitten hinein platzt die schlechte Nachricht: In Brandenburg ist die Maul- und Klauenseuche bei Wasserbüffeln ausgebrochen. Die Landwirte in Nordrhein-Westfalen stehen vor gravierenden finanziellen Verlusten.
Eine Seuche kommt nie zum passenden Zeitpunkt, aber sie trifft die Landwirte gerade in einer schwierigen Phase.
Proteste der Landwirte vor einem Jahr am Niederrhein und im Ruhrgebiet
Vor ziemlich genau einem Jahr blockierten Bauern auch an Rhein und Ruhr Straßen, um für weniger Regelungswut und mehr Unterstützung zu kämpfen. Der Kampf auf dem Asphalt hat zum Teil Wirkung gezeigt. Die grünen und damit steuerbefreiten Kfz-Kennzeichen für landwirtschaftliche Fahrzeuge blieben und die Subventionskürzungen für Agrardiesel schwächte die Ampelregierung unter dem grünen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir zumindest ab.
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Doch auch ein Jahr nach der großen Protestwelle haben Bäuerinnen und Bauern mit Problemen zu kämpfen: Sie finden keinen Nachwuchs, Landwirte geben auf, Höfe sterben, die Dokumentationspflichten nehmen (zu) großen Raum ein, und schlussendlich befindet sich die Landwirtschaft in der großen Umstellung zu mehr Nachhaltigkeit. Ein Seuchenausbruch wäre gerade in diesen Zeiten eine schlimme Belastung. Breitet sie sich aus, müssen zahlreiche Rinder, Schweine, Ziegen gekeult werden. Und ob sich die leeren Ställe dann wieder schnell füllen oder das Höfesterben weitergeht, ist fraglich.
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Doch bisher scheint das Krisenmanagement funktioniert zu haben, Brandenburg lockerte am Freitag bereits wieder die Beschränkungen, die Landwirte dürfen ab Samstag wieder Rinder, Schweine und Schafe transportieren. Zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer.