An Rhein und Ruhr. Schon jetzt planen viele Menschen am Niederrhein die Urlaube in diesem Jahr. Dabei bleiben einige Trends ungebrochen – und ein neuer kommt hinzu.

Gerade erst ist der Weihnachtsbaum abgeschmückt, da fängt schon die Urlaubsplanung an … Sommerferien auf Mallorca, im Herbst in die Türkei? In den ersten Tagen des Jahres ist im Klever Reisebüro Jaensch standesgemäß viel zu tun. „Bis Ende Januar nutzen viele die Frühbucher-Angebote“, sagt Geschäftsführerin Nadine Spronk-Jaensch (49). „Die ganz frühen Vögel waren aber schon Anfang November da und haben gebucht.“

Wohin zieht es die Menschen vom Niederrhein in diesem Jahr? Nun, die Trends zeichnen sich laut der Reiseexpertin bereits ab – Flüge ins Warme seien weiterhin stark gefragt. „Die Reisepreise sind leider weiter gestiegen und es kann sich natürlich nicht jeder eine Flugreise mit einer vierköpfigen Familie auf der Fernstrecke leisten.“ Die müsse man aber ins Verhältnis setzen. Zwar würden, so sagt Spronk-Jaensch, „für einen Sommerurlaub auf Mallorca wahnsinnige Preise aufgerufen. Wenn man dann jedoch schaut, was das Ferienhaus in Holland kostet, ist man da auch nicht gerade billig unterwegs. Da sind die Nebenkosten hoch und man weiß nicht, wie das Wetter wird.“ Meistens entschieden sich ihre Kunden, lieber auf die Balearen zu fliegen „und dann vielleicht drei Tage weniger Urlaub zu machen“.

Nadine Spronk-Jaensch, Geschäftsführerin des Reisebüros Jaensch in Kleve.
Nadine Spronk-Jaensch, Geschäftsführerin des Reisebüros Jaensch in Kleve. © Privat | Reisebüro Jaensch

Reisetrends 2025: Für viele Niederrheiner bleibt das Mittelmeer ein Dauerbrenner

Das Mittelmeer bleibt also ein Dauerbrenner. Vor allem die Türkei, Griechenland und eben Spanien erfreuen sich großer Beliebtheit. „Bade- und Ferienziele wie Mallorca, Antalya, Hurghada und die Kanarischen Inseln stehen 2025 wieder hoch im Kurs“, weiß auch Ucar Süleyman, Sprecher des Flughafens Düsseldorf. Doch nicht nur klassische Badeurlaube locken: Vom Airport der Landeshauptstadt aus starten Tausende Städtereisen in Metropolen wie London, Paris, Barcelona und Istanbul, sagt der Sprecher.

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Wen es weiter weg zieht, dem bieten sich exotische Fernreiseziele an. Wie Nadine Spronk-Jaensch im Gespräch mit der NRZ berichtet, erfreuen sich Bali und Dubai ungebrochener Beliebtheit. „Dubai ist für viele ein Hit, weil die Reisenden dort Badeurlaub und Städtereise kombinieren können. Ein Trend, der durch soziale Medien noch verstärkt wird“, stellt die 49-Jährige klar. Auch der Flughafen berichtet von wachsender Nachfrage nach der Golfregion, weshalb die Airline Etihad Airways die Route von Düsseldorf nach Abu Dhabi als Ganzjahresverbindung in diesem Jahr etabliert. „Sie wird im Sommerflugplan zunächst dreimal wöchentlich bedient und ab Oktober 2025 sogar täglich angeboten“, so Süleyman.

Andere Airlines erweitern ebenfalls ihr Angebot. Ab März verbindet EasyJet Düsseldorf mit Zielen wie London-Gatwick, Edinburgh, Nizza und Mailand. Gleichzeitig baut Eurowings sein Streckennetz aus – mit neuen Direktflügen unter anderem nach Preveza (Griechenland), Sevilla, Kairo und erstmals auf die Azoren.

Japan als Reiseziel beliebt: soziale Medien der Grund?

Ein überraschender Trend zeigt sich hingegen bei Fernreisen nach Ostasien. „Bei der Fernstrecke ist Japan total beliebt“, hat die 49-Jährige festgestellt. Warum so viele das Land der Mangas und Animes sehen möchten? „Ich kann mir vorstellen, dass es durch die sozialen Medien total im Trend ist.“ Das Fernweh lockt auch in ein anderes ostasiatisches Land. „In diesem Jahr wollen viele Menschen außerdem nach China reisen“, so Spronk-Jaensch. Das liege wahrscheinlich daran, dass es bis voraussichtlich Ende des Jahres möglich ist, 30 Tage lang visumfrei in das Land einzureisen. „Das war vorher total aufwendig, ein Visum für die China-Reise zu bekommen, deswegen nutzen jetzt viele noch die Chance“, ist sie sich sicher.

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Abseits von Flugreisen erleben auch Kreuzfahrten einen regelrechten Boom. „Es ist krass, wo sich das hinentwickelt hat. Mindestens ein Drittel unseres Umsatzes kommen aus den Kreuzfahrten“, staunt Spronk-Jaensch. „Auch da hat sich viel getan, es gibt Reedereien, die sehr umweltbewusst unterwegs sind und auf Wasserstoff fahren.“ Allen, die es weder ins Flugzeug noch aufs Schiff zieht, empfiehlt sie Autoreisen in österreichische Berghotels. Die seien zunehmend gefragt. Vorteil dort: „Wenn das Wetter nicht gut ist, hat man eine Kletterhalle oder einen tollen Wellnessbereich.“

Übrigens: Wer Geld sparen will, sollte laut der Reisebüro-Leiterin möglichst früh buchen. „Die Preise steigen mit der Auslastung. Je später man also seinen Jahresurlaub bucht, desto teurer wird es. Frühbucherpreise gelten meist noch bis Ende Januar.“ Und wenn sich Pläne im Laufe des Jahres doch nochmal ändern sollten, habe man danke verschiedener Flexoptionen oftmals noch die Möglichkeit, eine Reise umzubuchen.