Rheinberg. Gruselspaß für die ganze Familie: Das „Halloween-Haus“ in Rheinberg bietet am 31. Oktober schaurige Überraschungen und süße Belohnungen.
Es ist eine beschauliche Wohngegend, also eigentlich, wenn da nicht die vielen Grabsteine, der schaurige Kürbiskopf und dieses fiese Clownsgesicht wären... Ist das etwa der schreckliche Pennywise? Das kann ja was werden! Viel gruseliger wird‘s aber hoffentlich nicht, oder? „Oh“, sagt Marcus Acuña-Pihan, während er noch schnell einen Akkuschrauber wegräumt, „ich finde schon.“ Er muss es wissen, schließlich hat er gemeinsam mit Stephan Symanczyk und Elvis Besic das „Halloween-Haus“ direkt vor seiner Einfahrt aufgebaut – und das bereits zum elften Mal. Dabei waren die drei Männer nie große Fans der amerikanischen Tradition...
Wie dann alles angefangen hat? „Gute Frage“, Marcus Acuña-Pihan muss selbst kurz überlegen, „wir wollten einfach nur eine Halloween-Party machen.“ Die passende Deko im Haus durfte natürlich nicht fehlen, genauso wenig wie der dichte Nebel aus der Maschine. „Wir dachten, das wäre ein cooler Gag, um die Kinder zu erschrecken.“ Und irgendwie, er kann es sich selbst kaum erklären, hat es sich herumgesprochen, dass es dieses „Halloween-Haus“ gibt... Im darauffolgenden Jahr steckten sie schon mehr Zeit und Energie in die Deko, bauten eine Guillotine oder einen Sarg, „der sich auf Knopfdruck öffnet“, wie er begeistert erzählt.
1250 Grusel-Fans im Halloween-Haus von Rheinberg
Besonders seine Frau Nadine kommt auf immer neue, immer verrücktere Ideen. Und sie ist es auch, die schon im Sommer fragt: „Sollen wir nicht doch wieder etwas zu Halloween machen...?“ Denn eigentlich, das müssen die Männer zugeben, sagen sie nach jedem 31. Oktober: „Wir hören auf!“ Kein Wunder, mittlerweile dauert es rund vier Wochen, bis sie alles aufgebaut haben, die letzten Tage nehmen sie sich sogar Urlaub, sonst wäre es einfach nicht zu schaffen. Denn was als private Party angefangen hat, ist längst zu einer öffentlichen Veranstaltung geworden. Alle dürfen vorbeischauen, alle dürfen sich mitgruseln!
„Letztes Jahr hatten wir Zehnjähriges und da waren 1250 Menschen da“, erzählt Marcus Acuña-Pihan stolz. Dieses Jahr ist das „Halloween-Haus“ zwar wieder etwas kleiner, aber nicht weniger schaurigschön! Natürlich können sie viel erzählen, nur stimmt das auch? Das wird sich gleich zeigen... „Soll ich lieber vorgehen?“, fragt der 41-Jährige und lacht. Besser ist das! Denn nun ist auch schon düstere Musik aus dem kleinen Haus zu hören. Anfangs, das erzählt er noch, hatten sie alles komplett offen gestaltet. „Aber dann wurde viel geklaut“, sagt er. Deshalb stellten sie irgendwann die Wände auf, die der Künstler Magic mit Graffiti verschönert hat.
Halloween-Haus in Rheinberg: Plötzlich bewegt sich ein Zombie!
Pennywise stammt aus seiner Sprühdose, doch der hat langsam wirklich genug Schrecken verbreitet. Ab ins „Halloween-Haus“! Wobei der 41-Jährige tatsächlich Recht hat, das zeigt sich schon im ersten Raum, es wird noch gruseliger... wenn auch erst auf den zweiten Blick. Das Familienbild sieht doch ganz harmlos aus? Von wegen. Im Augenwinkel verwandeln sich Mama, Papa und Kind in glubschäugige Zombies. Schnell die ekligen Spinnenweben wegschieben und weiterhuschen. Da sitzt auch schon der nächste Zombie im Arztkittel, der plötzlich in seinem Schaukelstuhl nach vorne wippt. Huch!
Ja, manchmal erschrecken sich die Männer selbst auch, das müssen sie zugeben. Denn wenn es richtig losgeht, bewegen sich nicht nur Puppen, sondern auch Menschen. Bis zu zwölf Akteurinnen und Akteure stehen hinter Gittern, am Tresen oder neben Skeletten, um laut aufzuheulen oder kurzerhand nach einem Arm zu greifen... Marcus Acuña-Pihan ist mit dabei, natürlich, zwei Stunden braucht er allein für seine Verkleidung. Wie er aussehen wird, verrät er aber noch nicht. Das wäre ja langweilig! Und das will nun wirklich niemand. Überhaupt sind sie über die Jahre perfektionistischer geworden, nix soll schief gehen, deshalb proben sie auch alles mindestens drei Mal.
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Wer sich ins Halloween-Haus von Rheinberg traut, wird am Ende belohnt
Leuchtet das Clownsbild? Bewegen sich die Hexenfiguren? Ist „Ghostbusters“ zu hören? Der Song ist aber nicht wirklich gruselig, oder? „Das ist unsere Einlaufmusik“, erklärt Marcus Acuña-Pihan. Und ja, „wir wollen gruselig sein“, fügt Stephan Symanczyk hinzu, „aber es soll eher ein freudiges Erschrecken sein.“ Sie freuen sich einfach, wenn Kinder aufgeregt auf ein Detail zeigen und rufen: „Hast du das gesehen?“ Genau darum geht es ihnen, „um die leuchtenden Kinderaugen“, die zum Schluss noch größer werden dürften... Denn wer sich ins „Halloween-Haus“ getraut hat, wird mit Bonbons belohnt. Na dann, um es mit den Worten des riesigen Skeletts im letzten Raum zu sagen: „Happy Halloween!“
Das „Halloween-Haus“ an der Fossastraße 62a in Rheinberg ist am Donnerstag, 31. Oktober, ab 18 Uhr bis circa 24 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei – Spenden (für einen guten Zweck) sind erwünscht.