Essen. Nirgendwo in NRW ist das Gas so teuer wie im Kreis Wesel. Die Wahrheit ist: Dauerhaft billig wird es nie wieder. Wir müssen umsteuern.

Wissen Sie noch, wie wir darüber sprachen, dass man vielleicht ein bisschen kälter duschen sollte, das Wohnzimmer ja auch bei 20 Grad gemütlich sein kann und wie viel Geld die Stadt sparen würde bei etwas kühlerem Wasser im Schwimmbad? Energiekrise war das. Die ist zwar vorbei, aber die Frage bleibt ja: Wie machen wir es uns warm?

Ungefähr nichts spricht dafür, dass das in Zukunft noch mit Gas gehen sollte. Blöd nur, dass etwa die Hälfte der Haushalte damit heizt und warmes Wasser bereitet. Nach der krisenhaften Situation und viel Geschrei um das Gebäudeenergiegesetz hilft es, sich mal ganz nüchtern die Fakten anzusehen:

  • Gas trägt nicht dazu dabei, klimaneutral zu werden - und das müssen wir.
  • Allein die CO2-Bepreisung wird Gas perspektivisch immer teurer machen.
  • Wenn in Zukunft weniger Menschen mit Gas heizen, müssen die Verbliebenen für die Leitungen zahlen.

Klar, Schwankungen auch nach unten sind bei den Gaspreisen möglich und auch wahrscheinlich. Doch das ändert nichts an dem Trend. Je früher wir das einsehen, desto besser.

Nun kann nicht jeder sofort eine Wärmepumpe einbauen, die zwar eindeutig die überlegene Technologie, aber leider in Deutschland im Vergleich zum Beispiel mit Frankreich oder England oft deutlich teurer ist. Das Klimageld könnte zudem soziale Ungleichheiten abfedern - doch leider kommt es wohl nicht vor 2027.

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Die vermeintlich billige Alternative kann bei Abendspaziergängen durch Einfamilienhaussiedlungen jeder riechen: Es wird mehr mit Holz geheizt. Das gilt seltsamerweise als klimafreundlicher als Gas, ist in Wahrheit aber allein schon wegen der Feinstaubbelastung keine echte Lösung. Eine verantwortungsvolle Politik würde das klarmachen.