Moers/Essen. Die NRZ hat im Sportpark Rheinkamp in Moers den Sportpreis in fünf Kategorien verliehen. Am Ende musste ein Preisträger tatsächlich weinen.
Hätten nicht bereits so viele Gäste gestanden, sie wären aufgesprungen: Als Peter Verweyen die Bühne im Enni Sportpark Rheinkamp in Moers betrat, feierte ihn der gesamte Saal mit rhythmischen Applaus. Der 35-Jährige hat trotz seines Handicaps - er hat eine Lernschwäche, die ihm das Lesen und Schreiben verwehrt - eine Ausbildung zum Fußballschiedsrichter gemacht und bereits seine ersten Spiele gepfiffen. Dafür zeichnete die NRZ unter anderem ihn im Rahmen einer Feier mit dem insgesamt 10.000 Euro schweren NRZ-Sportpreis, gesponsert durch die Volksbank Niederrhein und dem Energieversorger Enni, aus.
„Ich bin der Chef auf dem Platz“, antwortet Peter Verweyen klipp und klar auf die Frage, welche Erfahrungen er bei seinen ersten Spielen als Unparteiischer gemacht habe. Und wenn er beschimpft werde, nehme er sich die Spieler „zur Brust“, sagte er und eroberte die Herzen der Gäste. Laudator und Sponsor Guido Lohmann von der Volksbank Niederrhein hielt eine bewegende Rede, die den 35-Jährigen zu Tränen rührte.
Ein Abend im Zeichen des Sports an Rhein und Ruhr
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„Mit unserem NRZ-Sportpreis wollen wir den vielen Engagierten im Lokalsport den Rücken stärken, zeigen, wie toll Sport ist und welche großartigen Erfolge an Rhein und Ruhr gefeiert werden können.“, sagte NRZ-Chefredakteur Ralf Kubbernuß, der den Abend gemeinsam mit Denise Ludwig, Mitglied der NRZ-Chefredaktion, moderierte.
Und die Erfolge können sich sehen lassen: Olympia-Teilnehmerin Nathalie Kubalski, Torhüterin des Hockey-Nationalteams, erhielt den Preis für ihre konstant tollen Leistungen und wurde als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet. Ihre Karriere begann beim TV Jahn Hiesfeld in Dinslaken, bis sie über Essen zum Düsseldorfer HC wechselte und aktuell für den MHC Nijmegen in den Niederlanden spielt. Bei den Olympischen Spielen in Paris scheiterte sie mit dem deutschen Team knapp im Viertelfinale.
Zur Nachwuchssportlerin des Jahres kürte die Jury Nova Müller. In diesem Jahr holte sie sich mit dem Juniorinnen-Team die Silbermedaille im Kajak-Einer bei der Weltmeisterschaft in der Slowakei, im vergangenen Jahr gab es sogar Gold bei den Westdeutschen Meisterschaften. Sechs- bis siebenmal pro Woche trainiert Nova Müller, schilderte die Schülerin im Kurz-Interview mit NRZ-Chefredakteur Ralf Kubbernuß.
Den NRZ-Sportpreis für das Team des Jahres erhielten die Rollhockey-Spieler der RESG Walsum, die den Pokalsieg feiern durften. Das beste Nachwuchsteam wurden die B-Juniorinnen des TV Issum, die in die Regionalliga, die höchste Spielklasse des Handballverbandes Nordrhein, aufgestiegen ist.
Dass Sport mehr ist als Wettkampf und Leistung, dass er vielmehr Werte vermittelt, Zusammengehörigkeit fördert und lehrt, mit Niederlagen umzugehen, wurde in der Talkrunde deutlich, an der unter anderem Leni Antwerpen, Zweitliga-Basketballerin der New Baskets Oberhausen, und Katrin Eichel, Trainerin der Cheerleader „Angels“ aus Kamp-Lintfort teilnahmen.
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