Walbeck. Im Tipidorf Walbeck können sich Gäste wie Indianer fühlen. Und das ist nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene ein Erlebnis.
Die Sonne brennt auf der Haut, der Sand knirscht unter den Füßen... doch gleich ist es geschafft: Das Tipidorf ist schon zu sehen, und zwar nicht etwa mitten in der Prärie, sondern direkt am Schloss Walbeck. Und genau hier, zwischen den acht Zelten, kann das Abenteuer beginnen! Aber Vorsicht, „es gibt keinen Handyempfang und auch kein Wlan“, warnt Daniel van Bonn. Denn schließlich hatten Winnetou und Old Shatterhand ja auch keine Smartphones, mit denen sie schnell hätten googeln können: „Wie mache ich ein Lagerfeuer?“ Dennoch braucht niemand Angst zu haben, der „Häuptling“ gibt vor jeder Übernachtung eine Einführung und den ein oder anderen, ziemlich praktischen, Tipp...
Aber wie ist der Niederrheiner überhaupt zum Tipidorf gekommen? „Das ist eine ganz witzige Geschichte“, sagt Daniel van Bonn, während er zum ersten Zelt läuft. „Ich habe meinen Kanuguide gemacht und habe dann, als ich auf der Laan unterwegs war, selbst in einem Tipidorf geschlafen.“ Das fand er schon damals so toll, dass er sich dachte: „So etwas fehlt uns am Niederrhein!“ Nicht nur seine vier Kinder, die mittlerweile zwischen acht und 16 Jahren alt sind, hätten doch sicher daran Spaß... Also gründete er vor 13 Jahren am Waldfreibad sein Tipidorf, mit dem er fünf Jahre später zum Schloss Walbeck umgezogen ist. „Das Ambiente ist hier noch besser“, erklärt er. Außerdem gibt‘s hier so viele Möglichkeiten!
Wie Yakari mal Bogenschießen oder Axtwerfen ausprobieren
Sich einmal fühlen wie Yakari, dem kleinen Indianerjungen aus der gleichnamigen Kinderserie? Das klappt beispielsweise beim Bogenschießen oder Axtwerfen. Aber auch andere, nicht ganz so typische, dafür mindestens genauso schöne Aktivitäten sind möglich: Paddeln auf der Niers, Fahren mit dem Schlossflitzer, Bestreiten der Olympiade, Rätseln beim Escapegame... Ja, Daniel van Bonn könnte die Liste noch weiterführen, öffnet jetzt aber lieber die Tür des Tipis. Bitte eintreten! „Oh“, sagt er dann, „da oben ist der Stoff eingerissen, das müssen wir später noch flicken!“ Für ihn ist das nix Besonderes, „jeden Tag ist etwas Neues“, sagt er, immerhin stehen die Zelte bei Wind und Wetter draußen. „Da leidet das Material eben.“
Dabei ist der Baumwollstoff ziemlich robust, selbst bei Regen bleibt es drinnen trocken. Der Blick wandert nach oben... Da ist aber doch eine Öffnung? Daniel van Bonn nickt und zeigt auf ein Seil, das an einer der Stangen befestigt ist. „Das hängt dann in der Mitte, damit das Wasser nur dort runtertropft.“ Und noch etwas ist wichtig, gerade wenn es kühler ist: „Immer die Türen zulassen, damit die Wärme drinbleibt, und lieber näher zusammenrücken.“ Um es noch kuscheliger zu machen, liegen in jedem Zelt mehrere Matratzen bereit. Mal sind es nur zwei Personen, die darauf schlafen, „erst letztes Wochenende war ein Paar bei uns“, erzählt er, mal sind es 35, „das ist dann für eine ganze Schulklasse“.
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Tipidorf Walbeck mit 120 Schlafplätzen und vielen Möglichkeiten
Dafür verlässt der „Häuptling“ nun „Kleiner Dachs“, das kleinere Tipi, und läuft zu „Großer Adler“, dem größten Zelt. Die Namen der acht Tipis mit insgesamt 120 Schlafplätzen sind inspiriert von Yakari, der bereits erwähnten und ziemlich beliebten Kinderserie. Da wäre beispielsweise noch „Kleiner Donner“, Yakaris bester Freund, oder „Der-der-alles-weiß“, der Medizinmann von Yakaris Dorf. Das alles müssen Gäste natürlich nicht wissen, um gut bei ihnen schlafen zu können. Und gut, das weiß Daniel van Bonn aus den vielen Erfahrungsberichten, schlafen tatsächlich die meisten. „Weil es hier so ruhig ist“, erklärt er, „du hörst ja wirklich nix!“ Kurzer Test: Vogelgezwitscher... „Gut, gerade ist noch ein Kran zu hören“, sagt er und lacht. Aber das ist wirklich die Ausnahme!
Wobei, an eine Nacht kann er sich noch gut erinnern... „Zwei Damen waren alleine hier und riefen mich abends gegen 23 Uhr an“, erzählt Daniel van Bonn. „Die eine meinte dann: ‚Ich glaube, hier läuft etwas rum!‘“ Ja, im Dunkeln kann mitunter die Fantasie verrückt spielen. „Ich bin dann vorbeigekommen, wir haben noch am Lagerfeuer gesessen und ich habe dann einfach in einem der anderen Tipis geschlafen.“ Meist ist aber in der Saison, die von Mai bis September andauert, viel los. So kann es auch schon mal passieren, dass eine Klassenfahrt, ein Junggesellenabschied und ein Betriebsausflug zusammenfallen. „Es ist aber echt immer faszinierend, wie alle aufeinander Rücksicht nehmen!“
Bei Yakari und seinen Freunden
Wer sich einmal wie Yakari fühlen möchte, kann in einem der acht unterschiedlich großen Tipis übernachten. Ein Achterzelt kostet beispielsweise 145 Euro. Aktionen wie Bogenschießen oder Axtschießen können Gäste auf Wunsch dazubuchen. Ansonsten können sich kleine Gäste aber auch auf dem angrenzenden Waldspielplatz mit einer selbstgebauten Burg austoben.
Frühstück gibt‘s im ehemaligen Reitstall, abends stehen Holzgrill, Lagerfeuer und Holzbackofen bereit. Und wer mal im Tipidorf Walbeck vorbeischauen möchte, ohne direkt zu übernachten, kann samstags ab 14 Uhr und sonntags ab 11 Uhr im Biergarten „Yakaris Quelle“ etwas essen oder trinken. Weitere Infos: www.tipidorf-walbeck.de
Und damit das Gemeinschaftsgefühl noch weiter wächst, gibt‘s seit einiger Zeit nur noch eine Feuerstelle. „So können alle mehr miteinander kommunizieren“, erklärt er. Apropos... Wie ist es denn nun, wenn jemand ohne Smartphone doch nicht weiß, wie sich ein Lagerfeuer machen lässt? Der „Häuptling“ lacht. „Dann haben wir auch Grillanzünder da!“