Am Niederrhein. 20 Jahre Niederrhein Tourismus, Glückwunsch! Inzwischen übernachten jährlich mehr als zwei Millionen Gäste am Niederrhein.

20 Jahre - tatsächlich! Glückwunsch Niederrhein, Glückwunsch allen, die an eine damals „verrückte“ Idee geglaubt haben, diesen „schlafenden weißen Riesen Tourismus“ (wie Regierungspräsident Jürgen Büssow es vor Urzeiten mal formulierte) wachzuküssen - und ihn dann auch nicht wieder einnicken zu lassen...
Was mit der Tourismus Agentur Niederrhein in Kalkar brav begann (TAN) hat sich gemausert und sich von einer Art Fremdenverkehrsförderung zum Niederrhein Tourismus mit Sitz in Viersen gemausert, mit flotter Webside, kleinem Team und ordentlicher Treffsicherheit, was Vermarktungsstrategien anbelangt. Und die Niederrheiner und -innen haben in all den Jahren sicher erkannt, dass Tourismus auch etwas mit Wirtschaftsförderung zu tun hat. Die Niederrhein Tourismus GmbH mit Sitz in der Stadt Viersen wurde 2004 gegründet. Gesellschafter sind nach wie vor die Kreise Kleve, Wesel und Viersen und seit einigen Jahren neu dabei auch der Kreis Heinsberg. 2014 hatte die Stadt Krefeld die Vermarktungsgemeinschaft verlassen, aus Kostengründen.

Apfelgrüne Niederrheinräder

Martina Baumgärtner folgte als Geschäftsführerin dem Urgestein Rolf Adolphs in 2014 nach, der die Region quasi neben seinem Job als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen stemmte - mit u.a. einer Idee, die heute noch trägt: die „apfelgrünen Niederrheinräder“, die man nun fast an 50 Stationen quer durch die Region ausleihen kann. Der Niederrhein verfügt inzwischen über das längste ausgewiesene Radwegenetz Deutschlands. Ausgewiesene Wander- und gar Premienwanderwege gesellen sich dazu.

Ist einfach schön hier, zum Beispiel in Kleve...
Ist einfach schön hier, zum Beispiel in Kleve... © nt | PATRICK GAWANDTKA

Das ist nicht allein das Arbeitsergebnis der Viersener Niederrheintouristiker - Gesellschafter, Kommunen, ganz viele Tourismusstreiterinnen und -streiter haben ihr Tourismus-Kapital entdeckt – aber es braucht eben auch immer jemanden, der oder die die Sache anschiebt.

Martina Baumgärtner, Geschäftsführein Niederrhein Tourismus GmbH.
Martina Baumgärtner, Geschäftsführein Niederrhein Tourismus GmbH. © nt | gymimedia

Der Erfolg ist sichtbar. „Wir sind zufrieden“ sagt Martina Baumgärtner. „Wir arbeiten aber immer wieder für die Region an neuen Zielen, die wir uns stecken“.

Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden war von Beginn an das Ziel

Die Niederrhein Tourismus GmbH (NT) will und muss das Dach für alles sein, was mit Tourismus zu tun hat. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden und den Leistungsanbietern der Tourismusbranche. Und dann gilt es, sich gemeinsam auf nationalen und internationalen Reisemärkten zu präsentieren und den Rest der Welt davon zu überzeugen, dass es sich lohnt, am Niederrhein mal Pause vom Alltag zu machen. Lesen Sie auch hier weiter


Schon so etwas wie ein Markenzeichen, die apfelgrünen Niederrheinräder. 
 
Schon so etwas wie ein Markenzeichen, die apfelgrünen Niederrheinräder.    © Niederrhein Tourismus

Das klappt schon ganz gut, aber wie so immer gilt: Luft nach oben ist auch. „Der Austausch und das Miteinander innerhalb der Region läuft sehr gut“, so Martina Baumgärtner. „Die Identifikation der Einheimischen mit ihrer Region ist gestiegen. Seit kurzem konnten wir einen gemeinsamen Daten Hub aufsetzen für den Tourismus, was die Digitalisierung in der Praxis vorantreibt. Auch das ist für die Region ein wichtiges Instrument, um wettbewerbsfähig und flexibel zu bleiben.“

Erlebnis Niederrhein 4.0

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Und es werden neue Formate ausprobiert, das Niederrhein-Fräulein bloggt sich in die Herzen jüngerer User. Das Projekt „Erlebnis Niederrhein 4.0“ soll die Region als nachhaltige Tourismusdestination erlebbar und bekannt machen. Ebenfalls im Aufbau: die Zusammenarbeit von Niederrhein Tourismus, Limburg Marketing, Grenspark Maas-Swalm-Nette, Bund Heimat und Umwelt, Landschaftsverband Rheinland sowie Huis voor de Kunsten Limburg und Limburgs Geschied- en Oudheidkundig Genootschap (LGOG). Eine nachhaltige Vernetzung zwischen Kulturerbe und Tourismus soll her, grenzüberschreitend.

Übernachtungen

Am Niederrhein: Mehr als 2,4 Mio. Übernachtungen in 2023 bedeuten ein Plus von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland stieg. In NRW: In 2023 besuchten rund 23,6 Mio. Gäste die Beherbergungsbetriebe und Campingplätze in NRW. Das waren 16 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Übernachtungen war mit 53,6 Mio. um 12,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, stieg die Gesamtzahl der Übernachtungen im Dezember 2023 um 7,7 Prozent auf rund 3,9 Mio. 

„Klassisches Urlaubsziel wird man ab einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von sieben Tagen“, sagt Martina Baumgärtner. „Wir liegen bei knapp drei Tagen und gelten nach wie vor als sehr gefragtes Kurzurlaubsreiseziel, was die Übernachtungszahlen von über 2,4 Millionen in der Region gezeigt haben. Das beste Jahr seit Bestehen der Gesellschaft.“

Es gibt aber auch so viel zu entdecken bei uns, hier etwa das Pankok-Museum in Hünxe.
Es gibt aber auch so viel zu entdecken bei uns, hier etwa das Pankok-Museum in Hünxe. © PATRICK GAWANDTKA

Kleiner Rückblick: „Begonnen haben wir mit knapp 1,86 Millionen Übernachtungen. Dann kam 2009 die Bankenkrise mit einem Einbruch auch im Tourismus und die Pandemie 2020/21, von der wir uns im Tourismus immer noch erholen müssen. Nun sind wir in Europa in schwierigen außenpolitischen Situationen, die steigende Preise zur Folge haben, vor allem für die Betriebe, aber auch für den Endverbraucher. Trotz alledem konnten wir gemeinsam immer wieder für die Region begeistern und Menschen inspirieren, an den Niederrhein zu kommen“, so die Geschäftsführerin.
Am Freitag hat der Niederrhein Tourismus Wegbegleiter nach Wesel zur Geburtstagsrunde ins „Tannenhäuschen“ eingeladen. Mit Blick nach vorn.