Kreis Wesel. Eine Förderung von Land und EU soll den Niederrhein noch attraktiver für Urlaubsgäste machen. Dafür muss der Kreis Wesel noch nachhaltiger werden.

Es ist eine mehr als gute Entwicklung, die der Kreis Wesel und der Niederrhein als Urlaubsregion nehmen. Mehr als 1,169 Millionen Übernachtungen seien im ersten Halbjahr 2023 gezählt worden, meldet Niederrhein Tourismus. „Das sind gut 43.000 mehr Gästeübernachtungen als 2022 – ein Plus von 14,5 Prozent“, schreibt die Tourismusentwicklungsgesellschaft der Kreise Wesel, Kleve, Viersen und Heinsberg in einer Pressemitteilung. Besonders erfreulich sei, dass die Übernachtungszahlen deutlich über den Zahlen des bisherigen Rekordjahres 2019 lägen. Vor der Pandemie seien im ersten Halbjahr 2019 rund 60.000 Übernachtungen weniger gezählt worden als in diesem Jahr. Damit liege das Geschäftsgebiet des Niederrhein Tourismus (NT) „um 5,5 Prozent über den bisherigen Rekordwerten.“

Tourismusboom am Niederrhein: Wie der Kreis Wesel den Schwung nutzen möchte

Auch die Zahl der Gäste aus dem Ausland steigt wieder an. Die generell gute Entwicklung begrüßt Niederrhein-Tourismus-Geschäftsführerin Martina Baumgärtner. Sie hofft, „dass die gute Entwicklung der Zahlen anhält und nicht durch die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer gefährdet wird“.

Die positive Schwungmasse möchte der Kreis Wesel nun für die touristische Weiterentwicklung der Region nutzen. Und zwar mit einer Förderung aus EU- und Landesmitteln zum wettbewerbsfähigen nachhaltigen Ausbau der Tourismusstrukturen. Ein Konzept, das die Kreisverwaltung mit den 13 Kommunen ausgearbeitet hat, ist offenbar bereits in Düsseldorf als förderwürdig durchgegangen.

Demnach greife die Projektskizze die vom Ministerium vorgegebenen Schwerpunkte „Nachhaltige Infrastrukturmaßnahmen“, „Nachhaltige digitale Maßnahmen“ und „Entwicklung nachhaltiger und innovativer touristischer Produkte sowie Dienstleistungen“ auf, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss für Wirtschaft, Beteiligungen und Regionalentwicklung am Dienstag, 12. September.

Das Konzept soll laut Projektskizze „auf die Gebietskörperschaften der anderen Gesellschafter Kreise Kleve,Viersen, Heinsberg übertragen werden“. Mit im Boot sind laut Vorlage auch Niederrhein Tourismus, der Naturpark Hohe Mark, die Biologische Station im Kreis Wesel, die Genussregion Niederrhein, die Hochschule Rhein Waal, der LVR sowie die Natur und Umweltakademie NRW (NUA).

Die Gesamtkosten liegen bei 736.097 Euro. Die Fördermittel decken 80 Prozent ab, der Rest teilt sich auf Kreis und Kommunen auf. Im Rahmen des Projektes sind die Kosten für eine halbe Personalstelle inbegriffen. Der Kreis möchte nun den politischen Beschluss vorbereiten, um im Doppelhaushalt 2024/25 das nötige Budget von Budget in Höhe von 73.609,70 Euro bereitzustellen. Das letzte Wort hat der Kreistag am 21. September.