Kleve/ Düsseldorf. Peter Brückner aus Kleve ist bei der Fußball-EM einer von 16.000 Volunteers. Er steht in Düsseldorf allen Fans mit Rat und Tat zur Seite.
Wenn am Freitag in Deutschland die Fußball-EM startet, ist Peter Brückner aus Kleve dabei. Der 68-jährige Niederrheiner ist einer von deutschlandweit rund 16.000 Volunteers. So heißen die ehrenamtlichen Helfer, die in den Fußball-Stadien und drumherum für gute Stimmung und einen reibungslosen Ablauf des Spektakels sorgen sollen. „Ich bin noch zu fit, um meinen Tomaten beim Wachsen zuzusehen“, sagt Peter Brückner. Der pensionierte Verwaltungsangestellte möchte seinen Ruhestand - wie er sagt - „möglichst aktiv genießen“. Das macht der ehemalige Bauingenieur nun schon seit ein paar Jahren. Zunächst half er im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes einer gemeinnützigen Organisation dabei, Gewässerproben zu sammeln.
Einsatz in der Altstadt und am Bahnhof
Sein nächstes freiwilliges Engagement führte den passionierten Sportler und Sport-Fan dann nach München, wo er vor zwei Jahren als Volunteer bei den European Championships half, dem Zusammenschluss von 16 Europameisterschaften unterschiedlicher Sportarten. „Das war ein ganz tolles Ereignis. Ich habe sehr viel gesehen, habe beim Triathlon an der Strecke gestanden, hatte aber auch in der Organisation zu tun. Abends konnte ich mir dann Sportveranstaltungen live ansehen“, erinnert sich Brückner.
In diesen Genuss wird er bei der Fußball-EM nicht kommen, denn die Volunteers haben nicht automatisch Zugang zum Stadion. So ist auch Peter Brückner am Spielort Düsseldorf außerhalb des Stadions eingesetzt, wird in der Altstadt, am Bahnhof oder am Flughafen die Fans betreuen, ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Wir Volunteers sind das Gesicht der EM“, so Brückner.
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Damit die Helfer auch jeder erkennt, wurden sie komplett eingekleidet – von der Mütze über den Rucksack bis hin zu diversen Jacken, Shirts und Hosen. Und wie gefällt dem Klever seine grün-gelbe Uniform? „Sieht ein bisschen brasilianisch aus, Zebrastreifen wären mir lieber“, sagt der Fan des MSV Duisburg. Für ihren Einsatz bekommen die Volunteers kein Geld, leisten alles ehrenamtlich. Neben der „Dienstkleidung“, die Brückner behalten darf, soll es am Ende ein kleines Abschiedsgeschenk geben. „Ich mache das ja auch nicht des Geldes wegen, sondern aus Spaß an der Freud‘. Ich freue mich, ein kleines Mosaiksteinchen bei diesem Event zu sein“, so Brückner.
Volunteers schreiten nicht ein
Beworben hatte sich Brückner vor ungefähr einem Jahr. Nach diversen Auswahlverfahren stand dann im Mai fest, dass er als Volunteer in Düsseldorf eingesetzt wird. Danach folgten zehn Fortbildungsmodule, bei dem er und seine Mitstreiter den Umgang mit Fans und das richtige Auftreten als „Gesicht der EM“ vermittelt bekamen. Sollte es einmal zu kniffligen Situationen oder gar zu Fan-Ausschreitungen kommen, halten sich die Volunteers strikt zurück. „Wir würden in solchen Fällen den Anweisungen der Ordnungsbehörden folgen, genau wie die Fans. Es ist nicht unsere Aufgabe, zu deeskalieren oder Probleme zu lösen“, erklärt Peter Brückner.
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Insgesamt ist er für neun Einsätze in Düsseldorf eingeteilt. „Problematisch werden nur die Termine am Abend, weil man mit Bus und Bahn nicht zum Niederrhein kommt“, sagt der Volunteer. Los geht es direkt mit dem Eröffnungsspiel Deutschland - Schottland, das zwar nicht in Düsseldorf ausgetragen, aber dort verfolgt und gefeiert wird. „Ich bin schon sehr aufgeregt und freue mich darauf, viele Menschen und Fans aus anderen Nationen kennenzulernen. In Düsseldorf erwarten wir ja viele Engländer und Niederländer“, so Brückner. Die sollen am Ende der EM aber nicht jubeln: „Deutschland wird es dieses Mal schaffen“, ist sich der Klever sicher.