Düsseldorf. Seit 2019 sind deutlich mehr Jugendliche an einer Essstörung erkrankt. Das NRW-Gesundheitsministerium ist besorgt - wird aber nicht zeitnah handeln.

Im Jahr 2022 wurden in Nordrhein-Westfalen laut Statistischem Landesamt 1358 Kinder und Jugendliche aufgrund einer Essstörung stationär behandelt. Im Jahr 2019 waren es noch 844 – ein Anstieg also von über 60 Prozent innerhalb weniger Jahre. 2021 lag die Zahl sogar noch höher. Damals wurden 1435 Kinder und Jugendliche wegen einer Essstörung stationär behandelt.

Man betrachte die Entwicklung der Essstörungen insbesondere bei Kindern und Jugendlichen mit Sorge, teilt das NRW-Gesundheitsministerium auf Anfrage mit. Eine Weiterentwicklung der essstörungsbezogenen Gesundheitspolitik des Landes sei aber frühestens im ersten Halbjahr 2025 möglich, wenn die Fortschreibung des Landespsychiatrieplans abgeschlossen sei.

Zur Zeit keine Beratung für Fachkräfte beim Land NRW

Auch wann es wieder eine Stelle beim Land geben werde, an die sich Fachkräfte wenden können, die beim Thema Essstörungen auf der Suche nach Beratung und Hilfe sind, sei noch unklar, so das Ministerium. Die alte Landesfachstelle musste Ende 2023 ihren Betrieb einstellen. Stattdessen soll eine neue Landeskoordinierungsstelle bei der Suchtkooperation NRW eingerichtet werden.

Diese Umstrukturierung sei nötig, so das Ministerium, um angemessen auf aktuelle Herausforderungen wie Kostensteigerungen und Fachkräftemangel reagieren zu können.

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