Am Niederrhein. Anhaltende Beratungs- und Unterstützungsarbeit kann “wesentlich zum konfliktarmen Miteinander beitragen“, meinen die Umweltschützer.
Der Umweltverband BUND regt für Nordrhein-Westfalen die Einrichtung eines eigenen "Wolfsbüros" an, frei nach Vorbildern in Sachsen und Thüringen. "Erfahrungen aus den anderen Bundesländern zeigen, dass eine kontinuierliche und gut organisierte Beratungs- und Unterstützungsarbeit wesentlich zum konfliktarmen Miteinander beitragen kann“, ist Günter Rinke, BUND-Vorsitzender im Kreis Wesel, überzeugt.
Rinke hat sich mit BUND-Landeschef Holger Sticht an diesem Donnerstag (4. Februar 2021) mit einem Brief an NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) gewandt. Anlass ist der Streit um die mit mittlerweile ihrem Rudel bei Schermbeck lebende Wölfin GW954f, landläufig "Gloria" genannt. Er spitzt sich nach neuerlichen Nutztierrissen weiter zu.
"Wölfe suchen sich ihren Lebensraum selbst"
Politiker aus Kommunen vor Ort fordern den Abschuss von "Gloria", sie hatten ihrerseits Heinen-Esser angeschrieben. "Ein Abschuss löst aber keine Probleme", meint BUND-Landeschef Sticht. Im Gegenteil sei erwarten, dass sich das verbleibende Rudel vermehrt "einfache Beute suchen" werde - nämlich unzureichend geschützte Weidetiere. Zudem könnten stets neue Wölfe nachrücken, "sie suchen sich ihren Lebensraum selbst".
Aus BUND-Sicht führt kein Weg daran vorbei, dass Halter Schafe und andere Tiere mit Elektrozäunen und speziell ausgebildeten Hunden besser schützen. Fördergelder werden bislang nur teilweise abgerufen. "Die flächendeckende Umsetzung von wirksamem Herdenschutz ist die Basis für die Koexistenz von Weidetierhaltung und Wolf", betonte Sticht.
Fördermittel auch für Pferdehalter gefordert
Das angeregte Wolfsbüro soll sich nach Vorstellung des BUND "aktiv der Ängste und Probleme in der Bevölkerung" annehmen. Es soll Zäune testen und weiterentwickeln, Informationsabende, Schulungen und Ausbildungen anbieten, aber auch Hinweisen auf etwaige mangelnde Scheu von Wölfen nachgehen - und Wölfe gegebenenfalls vergrämen, um eben jene Scheu wiederherzustellen.
Im Brief an die Ministerin regen Sticht und Rinke weitere Maßnahmen an. So sollten Schäfer eine Weidetierprämie als Ausgleich für den erhöhten Aufwand beim Schutz ihrer Tiere erhalten (Thüringen: 25 Euro pro Mutterschaf/-Ziege und Jahr). Zudem solle die "Förderrichtlinie Wolf" auf Pferdehalter und den Unterhalt von Herdenschutzhunden ausgedehnt werden. Nach Rissen zweier Ponys waren die Sorgen zuletzt gerade bei Pferdehaltern groß.
Im Rhein-Sieg-Kreis lebt auch ein Rudel
Nachdem Wölfe auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen lange ausgerottet worden, gibt es mit dem in Schermbeck und einem weiteren im Rhein-Sieg-Kreis mittlerweile wieder zwei Rudel. "Für den Naturschutz ist das eine tolle Nachricht", meint BUND-Chef Sticht. Ein weiteres einzelnes Wolfsmännchen hat sich in der Eifel niedergelassen, ein Weibchen ist in der Senne in Ostwestfalen unterwegs.
Der Konflikt um die Wölfin GW954f am Niederrhein spitzt sich zu. Dazu tragen besonders die Abschussforderungen örtlicher Vertreter von CDU, SPD und FDP bei. Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat deshalb jetzt in einem Schreiben an Umweltministerin Ursula Heinen-Esser klargestellt, dass eine Abschussgenehmigung von Wölfin GW954f die Probleme nicht lösen kann. Konkrete Vorschläge, die zu einer Entspannung im Wolfsgebiet beitragen können, legen BUND-Landesverband und BUND-Kreisgruppe Wesel in dem Schreiben vor.
„Damit Weidetierhaltung und Wolf koexistieren können, ist die flächendeckende Umsetzung der wirksamen Herdenschutzmaßnahmen die Grundvoraussetzung und die entscheidende Stellschraube“, erklärt dazu der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht. Davon sei man im Kreis Wesel leider noch weit entfernt.
„Erfahrungen aus den anderen Bundesländern zeigen, dass eine kontinuierliche und gut organisierte Beratungs- und Unterstützungsarbeit wesentlich zum konfliktarmen Miteinander beitragen kann“, so der BUND-Kreisvorsitzende Günther Rinke. Bewährt hat sich dabei die Einrichtung eines beim Land angesiedelten Wolfsbüros. Vorteil eines solchen Büros ist, dass hier alle Aktivitäten zum Wolfsschutz – von der Bearbeitung von Wolfsrissen, der Beratung der Nutztierhalter und der Bearbeitung von Förderanträgen, die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu einem aktiven Monitoring an einer Stelle zusammengefasst werden.
Zusätzlich fordert der BUND im Schreiben an Ministerin Heinen-Esser konkrete Verbesserungen der Hilfen für Weidetierhalter. So sollten Schäfer in NRW mit einer Weidetierprämie für den erhöhten Aufwand beim Schutz ihrer Tiere unterstützt werden. Ferner sollte die Förderrichtlinie Wolf auch auf Pferdehalter und den Unterhalt von Herdenschutzhunden ausgedehnt werden.
Der Konflikt um die Wölfin GW954f am Niederrhein spitzt sich zu. Dazu tragen besonders die Abschussforderungen örtlicher Vertreter von CDU, SPD und FDP bei. Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat deshalb jetzt in einem Schreiben an Umweltministerin Ursula Heinen-Esser klargestellt, dass eine Abschussgenehmigung von Wölfin GW954f die Probleme nicht lösen kann. Konkrete Vorschläge, die zu einer Entspannung im Wolfsgebiet beitragen können, legen BUND-Landesverband und BUND-Kreisgruppe Wesel in dem Schreiben vor.
„Damit Weidetierhaltung und Wolf koexistieren können, ist die flächendeckende Umsetzung der wirksamen Herdenschutzmaßnahmen die Grundvoraussetzung und die entscheidende Stellschraube“, erklärt dazu der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht. Davon sei man im Kreis Wesel leider noch weit entfernt.
„Erfahrungen aus den anderen Bundesländern zeigen, dass eine kontinuierliche und gut organisierte Beratungs- und Unterstützungsarbeit wesentlich zum konfliktarmen Miteinander beitragen kann“, so der BUND-Kreisvorsitzende Günther Rinke. Bewährt hat sich dabei die Einrichtung eines beim Land angesiedelten Wolfsbüros. Vorteil eines solchen Büros ist, dass hier alle Aktivitäten zum Wolfsschutz – von der Bearbeitung von Wolfsrissen, der Beratung der Nutztierhalter und der Bearbeitung von Förderanträgen, die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu einem aktiven Monitoring an einer Stelle zusammengefasst werden.
Zusätzlich fordert der BUND im Schreiben an Ministerin Heinen-Esser konkrete Verbesserungen der Hilfen für Weidetierhalter. So sollten Schäfer in NRW mit einer Weidetierprämie für den erhöhten Aufwand beim Schutz ihrer Tiere unterstützt werden. Ferner sollte die Förderrichtlinie Wolf auch auf Pferdehalter und den Unterhalt von Herdenschutzhunden ausgedehnt werden.