Am Niederrhein. Man diskutiere eine Ausweitung der Fördermöglichkeiten, heißt es im Umweltministerium. Die Empfehlungen der DBBW gehen noch weiter.

Die jetzt auch vollständig im Internet veröffentlichte Stellungnahme zu Nutztierrissen im Wolfsgebiet Schermbeck legt Schutzmaßnahmen wie spezielle Zäune auch für kleinwüchsige Pferde- und Rinderrassen sowie Gruppen von Jungtieren nahe. Nur: Dafür gibt es bisher kein Fördergeld, die Richtlinien erlauben das nicht.

Aktuell gefördert wird nur die Prävention gegen Wolfsübergriffe auf Schafe, Ziegen oder Gehegewild. Man prüfe allerdings, die Fördermöglichkeiten auch auf kleine Pferde auszuweiten, erklärte ein Sprecher des NRW-Umweltministeriums an diesem Mittwoch (24. Februar 2021) auf Nachfrage der Redaktion. Derzeit stimme man sich dazu mit der Herdenschutzberatung der Landwirtschaftskammer ab.

Anlass war der Riss zweier Ponys in der Region

Die Prüfung erfolge unabhängig von der vorliegenden Stellungnahme der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) und sei schon vorher eingeleitet worden, so der Ministeriumssprecher. Anlass seien die beiden von Wölfen gerissenen Ponys im Oktober 2020 und im Januar 2021 gewesen. 

Grundsätzlich orientiere sich die Förderrichtlinie an bundesweiten Schadensstatistiken, wonach Rinder lediglich bis zu 4% und Pferde unter 1% von Wolfsübergriffen betroffen sind. Eine Spezialisierung der Wölfin "Gloria" (GW954f) auf kleinwüchsige Pferde sei derzeit nicht zu beobachten: "Übergriffe auf Rinder hat es bisher in NRW nicht gegeben", betonte der Sprecher.

Herdenschutzhunde gelten als sehr effizient

Der Herdenschutz werde in NRW wie in anderen Bundesländern beständig weiterentwickelt. Jüngstes Beispiel: Seit Mitte 2020 kann hier der Kauf von Herdenschutzhunden auch für kleine Schafhaltungen ab 40 Tieren gefördert werden. Gerade diese speziell ausgebildeten Hunde gelten bei der Wolfsabwehr als besonders effizient.

Die DBBW-Stellungnahme ist hier nachzulesen.