An Rhein und Ruhr. Wegen des Lockdowns zu Weihnachten im Jahr 2020 erzielte der Einzelhandel starke Verluste. In diesem Jahr blicken Händler positiv auf diese Zeit.
Es sind noch genau 66 Tage bis Weihnachten, bis der Tannenbaum im Lichterglanz erstrahlt und die kleinen und großen Päckchen darunter den Liebsten Freude bringen sollen. Für Einzelhändler ist das Weihnachtsgeschäft „die wichtigste Zeit im Jahr“, betont Carina Peretzke, Sprecherin des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen. Das „riesige Loch“, das der Lockdown im vergangenen Jahr in den Kassen der Einzelhändler hinterlassen hat, werde man wahrscheinlich nicht wieder füllen können, dennoch zeigt sich: „Die Kunden haben wieder Lust, einkaufen zu gehen. Die Frequenzen verbessern sich wieder deutlich.“
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Man hoffe darauf, dass die festliche Stimmung während der Weihnachtsmärkte zusätzlich Menschen auch an den geplanten verkaufsoffenen Sonntagen in die Innenstädte zieht. Diesen steht die Gewerkschaft Verdi skeptisch gegenüber: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind während der Weihnachtszeit sowieso schon immer sehr gefordert und belastet. Die nervenzehrende Corona-Zeit kommt in diesem Jahr noch on Top“, sagt Lisa Isabell Wiese, Sprecherin von Verdi NRW. Die Gewerkschaft wolle deshalb im Einzelfall prüfen, ob die Voraussetzungen für einen verkaufsoffenen Sonntag erfüllt seien.
Wenn dies nicht der Fall sei, schrecke man auch nicht vor einer Klage zurück: „Darin wurden wir von der Rechtssprechung oft bestärkt.“ Die Gewerkschaft sei überzeugt, dass verkaufsoffene Sonntage den Einzelhandel nicht retten.
Einzelhändlerin aus Duisburg hofft auf verkaufsoffene Sonntage
Petra Manoah, Geschäftsführerin des Dekoladens „Knüllermarkt“ in Duisburg, hofft stark, dass die geplanten verkaufsoffenen Sonntage in Duisburg stattfinden: „An diesen Tagen kommen immer Menschen vom ganzen Niederrhein zu uns. Menschen, die wir an normalen Geschäftstagen gar nicht erreichen würden“, ist sie sich sicher. Da die ersten Tage des Weihnachtsgeschäfts so gut angelaufen seien, „bin ich sehr guter Dinge, was das Weihnachtsgeschäft angeht“. Der Lockdown im vergangenen Jahr sei „eine echte Vollkatastrophe gewesen, die so nicht noch mal vorkommen darf“, so die Geschäftsführerin.
Rosi Offermanns, Inhaberin des Spielwarenladens „Hobby + Spiel“ in Düsseldorf, pflichtet ihr bei: „Im vergangenen Jahr waren unsere Kunden quasi gezwungen, online zu kaufen. Wir merken aber, dass sie nun wiederkommen und mit Freude bei uns einkaufen.“ Das Geschäft laufe gut, sie blicke positiv auf die Weihnachtszeit.
Elektronikgeschäfte haben mit Lieferengpässen zu kämpfen
Weniger zuversichtlich scheint die Lage in den Elektronikgeschäften. Sie haben derzeit vor allem bei elektronischen Bausteinen, wie Chips, Lieferengpässe. Handelsverbandssprecherin Peretzke merkt an: „Die Händler waren darauf vorbereitet. Die meisten haben dementsprechend mehr Ware frühzeitig bestellt.“ Sie wisse auch von Unternehmern, die weitere Lagerflächen hinzugebucht haben, um dort das Kontingent an Vorbestellungen zu lagern.
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„Es wird in diesem Jahr unmöglich sein, dass Kunden ins Geschäft kommen und Elektrogeräte vorbestellen“, bestätigt auch Christian Bison vom Dinslakener Elektrofachhandel „Media@Home“. Er habe bestimmte Produkte auf Vorrat bestellt. Manche Hersteller würden derzeit versuchen, ihre Produkte so zu bauen, dass sie auf die fehlenden Chips nicht mehr angewiesen sind. Dennoch ist sich Bison sicher: „Einen Fernseher wird man nicht so schnell bestellen können, hat man die Ware nicht im Lager liegen.“ Dennoch blickt der Geschäftsinhaber positiv auf die bevorstehende Adventszeit: „Weihnachten 2020 hat im Geschäft noch gar nicht stattgefunden. Es fehlt einfach, für den Kopf, fürs Herz. Egal wie herausfordernd die Lage derzeit ist, wir freuen uns auf unsere Kunden.“