An Rhein und Ruhr. Der Deutsche Wetterdienst setzt für Montag die Warnstufe auf die zweithöchste hoch. Die meisten Brände verursachen Waldbesucher

Mit der prognostizierten Hitzewelle zu Beginn der kommenden Woche steigt auch die Waldbrandgefahr in der Region. Der Deutsche Wetterdienst stuft die Waldbrandgefahren unter anderem an seinen Stationen in Duisburg-Baerl, Düsseldorf (Flughafen), Kleve und Tönisvorst für Montag auf die zweithöchste Warnstufe vier hoch.

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Am Freitag, Samstag und Sonntag gilt für diese Orte Warnstufe drei von insgesamt fünf Stufen. Der Landesbetrieb Wald und Holz appelliert an Waldbesucher, sich umsichtig zu verhalten. Denn: Fast alle Waldbrände – 90 Prozent – werden durch Menschen verschuldet, wie Michael Blaschke vom Landesbetrieb im Gespräch mit der NRZ bestätigt. Am häufigsten geraten Wälder nach wie vor durch das achtlose Wegschnippen von Zigaretten in Brand. Das gilt ebenfalls für das Gebiet drumherum: Glimmende Zigarettenstummel entzünden dürres Gras im Straßengraben, die Flammen werden durch den Wind in den Wald getrieben.

Nur fünf Prozent durch natürlichen Einfluss

Auch ein Feuer oder eine Grillparty im Wald sollen vermieden werden. Nur fünf Prozent entstehen durch natürliche Einflüsse, zum Beispiel einen Blitzeinschlag, heißt es im aktuellen Waldbrandbericht.

Blaschke erwartet, dass die hohe Waldbrandgefahr auch in Zukunft bestehen bleibt. Gründe sind zum einen die anhaltenden Dürren durch den Klimawandel auch in den nächsten Jahren und vor allem durch die vielen abgestorbenen Fichten in den Wäldern. Ein Brand kann sich in diesem Umfeld rasend schnell ausbreiten. Auch um Waldbränden vorzubeugen, sollten mehr Mischwälder gepflanzt werden, erklärt Blaschke.

In den Kreisen Wesel und Kleve soll es ein Projekt zur Früherkennung von Waldbränden geben. Die NRW-Landesregierung plant eine Videoüberwachung besonders gefährdeter Waldflächen. Dafür sollen bis zu acht Kameratürme entstehen. Noch steckt das Projekt aber in den Kinderschuhen. Bislang wird der Wald in trockenen Sommern unter anderem mit Hubschraubern überwacht.

79 Waldbrände in NRW weist der aktuelle Waldbrandbericht für das Jahr 2021 aus. Bis auf das Jahr 2021, in dem es weniger Waldbrände gab, steigt die Zahl der Waldbrände an.

Auch der sogenannte Graslandfeuerindex zeigt spätestens ab Sonntag für fast alle Messstationen in NRW rot – Stufe vier von fünf – an, auch in Essen-Bredeney, Düsseldorf, Duisburg und Kleve.