Den Haag. Die niederländische Mannschaft ist wieder zuhause. Die Anhänger haben das Land stolz gemacht. Bilder der Fanmärsche gehen um die Welt.

Die Mannschaft hat Deutschland umgehend verlassen. Am Donnerstagnachmittag checkten Spieler und Trainerteam aus dem Wolfsburger Luxushotel Ritz-Carlton aus, in dem sie die vergangenen vier Wochen zusammen verbracht hatten. Keine 14 Stunden nach dem Abpfiff des ernüchternden Halbfinals gegen die Engländer stiegen sie in ein Flugzeug nach Amsterdam. Dort verabschiedeten sie sich voneinander. Die Europameisterschaft ist für die Niederländer vorbei.

Nicht nur die Spieler, auch die meisten Anhänger fahren enttäuscht nach Hause. Mehr als 100.000 waren während des letzten Spiels in Dortmund. Was bleibt, sind beeindruckende Bilder von orange gekleideten Frauen und Männern, die zu Stimmungsmusik von links nach rechts durch deutsche Innenstädte tanzten. Es sind Bilder, die um die Welt gingen.

Hollands EM-Fans entzücken die Niederlande

Die Niederländer waren die sympathischsten Fans dieser EM – das finden nicht nur viele Deutsche. Die Fanmärsche seien die „beste Party der Euro“ gewesen, lobt die „New York Times“. Im Nordseeland sind sie stolz auf die Zuneigung, die sich die leicht verrückten Gefolgsleute international verdient haben. „Gemeinsam haben wir die Europameisterschaft orange gefärbt“, jubelt der Fußballverband KNVB. Von Deutschland, heißt es in den Zeitungen, gehe ein Signal aus.

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In den Niederlanden hat das Turnier eine neue Perspektive auf die eigene Gesellschaft aufgetan. Gerade die Völkerwanderung ins Ruhrgebiet am Mittwoch. Wer in Dortmund dabei gewesen sei, „wird diesen Tag als Fußballtag für die Ewigkeit in Erinnerung behalten“, schreibt der Kolumnist Sjoerd Mossou (46) im „Algemeen Dagblad“. In politisch „turbulenten Zeiten“ habe der Sport gezeigt, wie Holland wirklich sei. „Dieses niederländische Team gewann die Sympathie des Landes. Es bestand fast ausschließlich aus braven, freundlichen Jungen mit Wurzeln in aller Welt“, so Mossou. Wie die Niederländer sich in Deutschland präsentiert hätten,. sei „ein Spiegelbild der modernen Niederlande, der Jugend“.