Dortmund. Zehntausende wollen an der Karawane zum Stadion teilnehmen. Dortmund steht Kopf. Die Polizei spricht vom größten Fanmarsch aller Zeiten.
Nicht böse sein, liebe BVB-Fans, aber so eine Party hat Dortmund noch nicht erlebt. Vor dem EM-Halbfinale Niederlande gegen England ist die Innenstadt fest in Oranje-Hand. Es wurden laut Polizei bis zu 80.000 Fußballfans aus dem Nachbarland sowie mindestens 25.000 Engländer erwartet. Am Nachmittag setzte sich der niederländische Fanmarsch Richtung Stadion in Bewegung. Es werde der womöglich „größte Fanwalk, den Dortmund je gesehen hat“, sagte ein Polizeisprecher.
Oranje macht Stimmung im Ruhrgebiet: Immer wieder waren am Nachmittag niederländische Fangesänge zu hören. Bereits am frühen Nachmittag wurde die Fanzone am Friedensplatz geschlossen, weil sie mit 6000 Menschen ausgelastet war. Auch in den Kneipen und Bars dominierten Fans in orangefarbenen Trikots. Englische Anhänger waren nur vereinzelt zu sehen.
Halb NRW stand regelrecht Kopf. In Bahnhöfen und auf den Autobahnen stauten sich unzählige Oranje-Fans, die den Weg nach Dortmund auf sich genommen hatten. Auf der A3 von Arnhem Richtung Oberhausen staute sich der Verkehr auf einer Länge von 13 Kilometern. Auch an den Autobahngrenzübergängen bei Nijmegen und Venlo standen die vielfach mit orangen Fahnen dekorierten Fahrzeuge auf etlichen Kilometern.
EM-Halbfinale Niederlande gegen England – Fans nehmen Dortmund in Beschlag
Der Anreiseverkehr sprach dafür, dass tatsächlich 80.000 Niederländer nach Dortmund kommen würden. Die Bevölkerung müsse mit erheblichen Verkehrsbehinderungen rechnen, so der Polizeisprecher. „Die Oranjes laufen ja nicht schnurstracks, die hüpfen ja von links nach rechts.“ Das dauere entsprechend lang: „Wer hüpft, hat mehr vom Weg“, sagte er mit Blick auf den holländischen Partysong „Links rechts“. Die Engländer haben keinen Fanmarsch geplant.
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Auch die beiden Mannschaften sind aus ihren Teamquartieren in Dortmund eingetroffen. Die Anreise der Elftal war nervenaufreibend. Grund war laut der Europäischen Fußball-Union Uefa eine „signifikante Verspätung“ am Dienstag auf dem Weg von Wolfsburg zum Spielort. Weil der für den Nachmittag geplante Zug Medienberichten zufolge wegen einer Gleisblockade eine so große Verspätung hatte, nahm die Elftal am Abend schließlich ein Flugzeug. Aufgrund dieser Verspätung wurde die eigentlich für 19.45 Uhr angesetzte Pressekonferenz mit Trainer Ronald Koeman und Verteidiger Nathan Aké gestrichen.
Die Niederländer haben aus der Episode gelernt, dass deutsche Züge nicht zwangsläufig zuverlässig sind. Ihre Rückreisepläne hat die Mannschaft kurzfristig geändert. Die Spieler werden nun schon kurz nach dem Spiel nach Wolfsburg zurückfliegen, teilte eine Sprecherin des nationalen Fußballverbands KNVB am Mittwochnachmittag mit. Ursprünglich war geplant gewesen, erst am Donnerstagvormittag mit der Bahn von Dortmund nach Wolfsburg zurückzufahren. Nochmal auf die Bahn zu setzen, das erschien den Holländern als zu risikoreich.
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Alles über die Holland-Party in Dortmund lesen Sie an dieser Stelle. Und wie das Spiel ausgeht, können Sie hier live verfolgen.