An Rhein und Ruhr. Die Uni Dortmund ist vermutlich nur die erste, die das Semesterticket abschaffen. Gut so! Das Deutschlandticket ist fairer - hat aber Haken.

Das pfiffen die Spatzen schon seit Monaten vom Fahrdraht: Der Preisunterschied zwischen dem bisherigen Semesterticket und dem Deutschlandticket ist (derzeit) so minimal, dass er die bisherige Zwangsbeglückung für alle Studierenden nicht rechtfertigt. Zuvor hätte eine vergleichbare Fahrkarte wie das Semesterticket allein für NRW etwa das Sechsfache gekostet. Bitter ist der Preisaufschlag von rund 15 Euro nur für jene Studierenden, die mit jedem Cent rechnen müssen, insofern wäre es sinnvoll, den Zugang zum Sozialticket zumindest für Bafög-Berechtigte zu öffnen.

Bitter wird das ganze aber möglicherweise auch für die Hochschulen. Denn viele Studierende sind bislang auch wegen der Vorteile in Sachen Krankenversicherung und Semesterticket eingeschrieben. Womöglich sinken nun die Studierendenzahlen und damit auch die Mittelzuweisungen des Landes an die Hochschulen. Ein finanzieller Wendehammer für die Unis, womöglich!

Die Wende der Wende würde extrem teuer

Vor allem aber ist der Ausstieg der ersten Uni aus dem Semesterticket-Konstrukt auch ein Wechsel auf die Zukunft. Genauso wie die Debatte um die Einführung des Sozialtickets macht er eines klar: Der Preis und der Zuschussbedarf fürs Deutschlandticket mögen steigen, und der Streit um die Finanzen wird sicherlich noch lauter werden. Der Preis für eine Wende rückwärts weg vom Deutschlandticket steigt damit jedoch drastisch.