Schermbeck. Die „Lindenstube“ im Landhotel Voshövel erhält zwei Hauben von Gault&Millau. Damit spielt das Schermbecker Restaurant in der Liga der Top-Restaurants mit.
Zwei Kochmützen auf einer Plakette – sie zieren künftig die Lindenstube im Landhotel Voshövel in Schermbeck. Die Hauben auf gelben Grund haben allerdings keinen rein dekorativen Zweck, vielmehr stehen für die Auszeichnung durch den Restaurantguide Gault&Millau, der die besten Restaurants des Landes ehrt. In der Vergangenheit urteilten die Tester noch nach dem französischen Schulnotensystem von 0 bis 20 Punkten. Nach dem neuen Wertungssystem können die Köchinnen und Köche bis zu fünf Hauben für ihre Restaurants erarbeiten.
„Ich bin unfassbar stolz auf das Küchen- und Serviceteam. Das war eine Teamleistung“, sagt Voshövel-Inhaber Christopher Klump. „Für uns als kleines Landhotel ist es eine tolle Sache, zwei Hauben gewonnen zu haben und bei den großen Restaurants mitzuspielen.“ Seine erste Gault&Millau Auszeichnung erhielt das Landhotel 2019. Sie gehört neben der vom Fallstaf-Restaurant- und Gasthausguide, dem Feinschmecker – der der Lindenstube zweieinhalb von fünf möglichen Punkten gibt – und natürlich dem Michelin Guide, zu den Top vier der Restaurantbewertungen.
Für vollkommene Neutralität und den höchsten Grad an Objektivität sorgt die Anonymität des Tester-Teams des Gault&Millau Restaurantguides. So werden unabhängige Bewertungen gewährleistet, getreu dem Motto „Unabhängig, kritisch, kompetent“, wie dem offiziellen Internetauftritt des Verlags zu entnehmen ist. „Wir wissen nicht, wann die Tester kommen“, erklärt der Geschäftsführer. „Sie geben sich nicht zu erkennen – so wie es bei seriösen Testverfahren der Fall ist.“
25 Köchinnen und Köche im Einsatz
Mit der Auszeichnung wurde nur eines der drei Restaurants des Hotel Voshövel geehrt. „Die Lindenstube ist unser Feinschmecker-Restaurant“, erklärt Klump. Insgesamt arbeiten in den Küchenteams des etablierten Hotels im Schermbecker Ortsteil Weselerwald 25 Köchinnen und Köche – davon sind zehn Auszubildende. Diese durchlaufen alle drei Gastronomien und die hauseigene Bäckerei des Hotels – was ihnen eine sehr gute Grundausbildung garantiert.
Neben der Lindenstube mit einem alle acht bis zehn Wochen wechselnden Menükonzept und Sitzplätzen für 40 Personen, gibt es noch die Wirtschaft, wo bodenständige niederrheinische Gerichte in gemütlicher Atmosphäre serviert werden und das Pop-up-Restaurant, in dem unter Menüs nach wechselnden Themen verspeist werden können. Aktuell wird dort die „Aromen Architektur“ geboten.
„Die Auszeichnung ist eine gute Bestätigung dafür, dass wir unsere Sache gut machen und auf dem richtigen Weg sind“, sagt Küchenchef Christian Penzhorn. Luft nach oben sei allerdings immer. „Wir verbessern uns ständig.“ Als es noch Punkte gab, waren es für die Lindenstube 14 Punkte. Nach der Umstellung auf die Kochmützen gab es erst eine und in diesem Jahr die Steigerung auf zwei Hauben. „Die Möglichkeit, dass ständig inkognito ein Tester kommen könnte, ist eine große Herausforderung für das Team. Wenn man – so wie ich – schon ein paar Jahre dabei ist, hat man manchmal vielleicht schon mal eine Vermutung“, verrät er. „Aber die Tester sind ja auch nicht auf den Kopf gefallen.“
„Jeder – selbst der Spüler – trägt seinen Teil dazu bei, dass alles sauber, lecker und für die Gäste stimmig ist.“
Als einen möglichen Grund für die Verbesserung der Bewertung führt Penzhorn die durchdachte Organisation rund um die Gastronomie im Voshövel an. „Wir haben feste Teams mit festen Stationen, um den bestmöglichen Ablauf und das bestmögliche Erlebnis für die Gäste zu erzielen“, sagt er. „Und wir achten in der Lindenstube – so wie überall sonst auch – besonders auf die Qualität. Im Großen und Ganzen ist die Auszeichnung eine für das ganze Team. Jeder – selbst der Spüler – trägt seinen Teil dazu bei, dass alles sauber, lecker und für die Gäste stimmig ist“, schließt Penzhorn.