Wesel. Die Stadt hat vorgeschlagen, eine Flüchtlingsunterkunft an der Schillwiese zu errichten statt an der Ullrichstraße. Doch es gibt Widerstand.

Der Verwaltungsvorschlag, eine Flüchtlingsunterkunft statt an der Ullrichstraße auf dem Fusternberg zu errichten, stößt bei den Bürgern dort auf heftige Kritik. Das schreibt der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Wesel, Reinhold Brands, der zugleich Ratsmitglied für den Fusternberg ist. Er habe zahlreiche Anrufe von entsetzten Bürgern erhalten, so Brands.

Wie berichtet, hat die Stadtverwaltung der Politik für die Ratssondersitzung am 28. Januar einen Alternativstandort anstelle der ursprünglich geplanten Flüchtlingsunterkunft an der Ullrichstraße vorgeschlagen. Demnach könnte die Stadt einen Teil des Geländes des Internationalen Bundes (IB) an der Schillwiese kaufen und dort eine Unterkunft errichten. Wie groß das Wohnheim werden könnte, ist noch nicht klar – jedoch wäre es kleiner als das an der Ullrichstraße, wo die Stadt mit 300 Personen oder mehr gerechnet hatte. Über die neue Planung soll der Stadtrat am 28. Januar entscheiden. Ginge es nach Reinhold Brands und den Fusternberger Anwohnern, würde die CDU dem Alternativstandort beim IB nicht zustimmen.

Genug Belastungen für Fusternberger Bürger

Ein Argument ist die Tatsache, dass der Weg zum IB-Gelände, der derzeit durch die Unterführung gegenüber der Niederrheinhalle und über die Straße „An der Schillwiese“ führt, auf Dauer nicht mehr nutzbar sein wird. Grund ist der Bau der Südumgehung. Die neue Umgehungsstraße soll nahe des IB durch einen Tunnel geführt werden. Wenn die Bauarbeiten dort voranschreiten, falle die derzeitige Zufahrt weg, schreibt Brands. Alternativ soll ein provisorischer Weg am Parkplatz der Firma Clyde-Bergemann angelegt werden. „Daher müssten alle Bewohner der geplanten Flüchtlingsunterkunft von der rückseitigen Zuwegung (Firma Clyde-Bergemann) über die Clarenbachstraße/Fusternberger Straße durch das Wohngebiet gehen, um zum Einkauf bzw. zur Innenstadt zu kommen.“ Ein derartiger „Besucherstrom“ sei den Anwohnern nicht zumutbar, so der CDU-Ratsherr. Außerdem müsste ein sicherer Übergang über die Clarenbachstraße geschaffen werden. „Den Fusternberger Bürgern wird bereits seit Jahren eine Belastung nach der anderen aufgebürdet“, kritisiert Brands und nennt Beispiele wie das Impfzentrum, den Betuwe-Ausbau und die Südumgehungs-Baustelle, PPP- und Mai-Kirmes sowie Trödelmärkte.

Die Fusternberger fürchten auch, dass die geplante Flüchtlingsunterkunft expandieren könnte und dass der Fusternberg als „der Standort für Flüchtlingsunterbringung“ identifiziert werde, heißt es in den Schreiben. „Auf keinen Fall darf hier eine dauerhafte Unterbringung installiert werden.“ Reinhold Brands erklärte, er werde der CDU-Fraktion vorschlagen, den Standort abzulehnen.