Wesel/Hamminkeln. Dubai-Schokolade – der TikTok-Trend erobert auch den Niederrhein. In Wesel wird die Spezialität aus den Arabischen Emiraten handgefertigt.
Sie ist crunchy und gleichzeitig cremig, schokoladig-nussig, der aktuellste Online-Trend und kostet eine ordentliche Stange Geld. Die Rede ist von Dubai-Schokolade. An der Süßigkeit gibt es zurzeit auf TikTok und Co. kein Vorbeikommen mehr. Ausgelöst wurde der Hype rund um die Kombination von Schokolade und Pistazien durch zig Videos, in denen die schokoladige Versuchung probiert, beworben oder sogar selbst hergestellt wird. Sie besteht im Wesentlichen aus Schokolade, einer Pistazien-Creme und Kadayif – einem hauchdünnen, fadenförmigen Teig, der ähnlich wie Engelshaar aussieht und der die Füllung so knusprig machen.
Es kursieren viele Rezepte im Netz, mit deren Hilfe man sich die schokoladig-nussige Köstlichkeit in der heimischen Küche zubereiten kann. Wer das nicht möchte oder kann, ist auf Verkaufsstellen angewiesen. Dubai-Schokolade wird im Internet angeboten, es gibt sie aber auch in immer mehr Supermärkten oder Spezialitäten-Geschäften. Auch in Wesel greift das Dubai-Schoko-Fieber um sich und Fans des Naschens können sie vor Ort kaufen – und das sogar frisch und von Hand zubereitet.
Selbstgemachte Dubai-Schokolade in Wesel
Das Lokal Yuvam Baklava, auf der Kreuzstraße hat seit etwa einem Monat Dubai Schokolade im Angebot. „Wir haben vorher auch nichts davon gewusst, aber dann von den TikTok-Videos gehört“, sagt Zekiye Celik, die in dem Familienbetrieb arbeitet. „Eine Kollegin von uns hat dann vorgeschlagen, dass wir das mal ausprobieren sollten.“ Daraus entstand die Idee, eigene Dubai-Schokoladentafeln zu produzieren. „Hier wird dafür alles selbst gemacht“, erklärt sie. Pistazien sind in dem Geschäft auch vor dem Dubai-Trend schon in Massen vorhanden gewesen. Schließlich sind sie eine der Hauptzutaten für das arabische Blätterteiggebäck Baklava.
Die cremig-knusprige Pistazien-Füllung, die die Dubai-Schokolade so besonders macht, wird bei Yuvam Baklava regelmäßig frisch hergestellt. Sie besteht neben original türkischen Pistazien auch aus Sesam und weißer Schokolade. Jeden Morgen wird im Laden die Schokolade für den Tag vorbereitet und wenn sie nicht ausreicht wird am Nachmittag nochmal nachproduziert. Und die Geschäfte laufen gut.
Die Schokolade erfreut sich großer Beliebtheit. Im Baklava-Laden von Tekin Celik ist sie zurzeit das beliebteste Produkt der Kunden. Zu den Dubai-Schokoladen-Fans gehören auf der Kreuzstraße übrigens auch viele jüngere Weseler. „Es kommen auch viele Kinder, die mal probieren wollen“, berichtet Zekiye Celik. Für die jüngere Kundschaft fertigt sie extra kleinere Portionen für drei Euro das Stück an. Die große 400-Gramm-Tafel Dubai-Schokolade kostet hier 15 Euro und die Riegel mit etwa 220 Gramm zehn Euro.
Die Nachfrage nach Dubai-Schokolade ist groß
Neben der frisch zubereiteten Variante gibt es seit Anfang der Woche bei Rewe Blankenagel an der Friedrichstraße 200-Gramm-Tafeln im Dubai Style mit Pistazien-Creme und Knafeh-Füllung für 8,99 Euro. Im Vorfeld hatten sich viele Kunden, vor allem telefonisch, im Markt nach der Schokolade erkundigt. Auch in Hamminkeln kann man sie finden. Und zwar in den durch die Firma Vendvibe aufgestellten Verkaufsautomaten an der Feldschlösschen Brauerei. Dort kosten 100 Gramm Dubai-Schokolade 9,99 Euro. „Die Nachfrage war groß und wir haben viele Nachrichten mit Anfragen bekommen“, beschreibt Moritz Kett, der die Automaten betreibt, die Schokoladenmanie.
Die Nachfrage nach dem Trend-Produkt ist derzeit groß. Dennoch kann nicht jedermann die Bereitwilligkeit, für Schokolade so viel Geld auszugeben, nachvollziehen. Dazu gehört unter anderem auch Wilhelm Kloppert. Der Hamminkelner Brauereichef, Braumeister und Biersommelier wundert sich, zumal Schokolade mit Pistazien keine neue Erfindung ist. „Eine Tafel Schokolade, so teuer wie ein Kasten Bier, da kann was nicht stimmen“, meint er. „Wenn es danach geht, müsste ein Kasten Bier 40 Euro kosten.“
Die Dubai-Schokolade
Die erste Dubai-Schokolade soll ursprünglich von dem Unternehmen Fix Dessert Chocolatier aus Dubai stammen. Dort wird die mit Pistazien gefüllte Schokolade seit 2021 verkauft und eine Tafel kostet umgerechnet etwa 17 Euro. Der hohe Preis wird durch die Rohstoffe, aber wohl auch durch die Nachfrage bestimmt. Dabei variieren die Beträge besonders im Internet sehr. Tafeln für 35 oder sogar knapp 70 Euro sind „normal“.