Wesel. . Bei Eirini Pairamidou werden nun griechische Backwaren und mehr geboten. Türkische Spezialitäten locken in die Kreuzstraße und zum Viehtor.
Eirini Pairamidou ist stolz, dass sie nun originale Produkte ihres Heimatlandes Griechenland in Wesel anbieten kann. Die 33-jährige ausgebildete Köchin hat in einem Restaurant nahe Thessaloniki gearbeitet, ehe sie vor fünf Jahren nach Deutschland kam. Sie war zunächst Verkäuferin in der Backwaren-Filiale in der Hohen Straße der Bäckerei Coenen, die im vergangenen Jahr Insolvenz anmeldete.
Dies was für Pairamidou eine Chance: Sie wusste, dass von der Insolvenz logischerweise auch die Coenen-Filiale am Kornmarkt 6 betroffen war, und das dortige – deutlich größere Ladenlokal – somit frei wurde. Also baute sie dort mit Hilfe ihrer Familie wochenlang um und eröffnete nun ihr Geschäft „Kalimera“. „Das ist griechisch und bedeutet guten Tag oder herzlich willkommen“, erläutert die Inhaberin, die sagt, dass sie jetzt etwas biete, das es in Wesel nirgends gibt.
Mit Unterstützung ihres Cousins Georgius Savvidis sowie ihrer Tante Nicole Motsianos und ihres Onkels Lazarus Motsianos führt die 33-Jährige das Geschäft mit Waren von der Ägäis und einigem mehr – darunter auch Backwaren, wie sie zuvor Coenen im Programm hatte.
„In den ersten Tagen war vor allem Bougatsa, ein griechisches Gebäck aus Blätterteig mit süßer Creme-Füllung, der Renner“, sagt Lazarus Motsianos. Die griechische Gastfreundlichkeit hat auch am Kornmarkt Einzug gehalten: Eirini Pairamidou bietet unzählige Probierhäppchen ihrer süßen und herzhaften Speisen. Besonders schmackhaft: Marathópita – eine Fenchel-Feta-Pita.
Dass die Piroschki (gefüllte Teigtaschen) mit Original-Waren aus ihrem Heimatland gefüllt werden, ergänzt die Griechin. Zu einem Renner in Wesel könne „Frappé “ werden, meint Lazarus Motsianos. Dies sei ein Kalt-Kaffee mit Eiswürfeln, den jeder Grieche trinke, wenn er morgens die Augen öffne.
Geöffnet hat Kalimera täglich von 7 bis 18.30 Uhr – samstags ist der griechische Imbiss am Kornmarkt von 8 bis 16 Uhr offen.
Heimat türkischer Süßwaren nun an der Kreuzstraße
„Yuvam Baklava“ heißt es seit vergangener Woche an der Kreuzstraße 22. Mit „Heimat türkischer Süßwaren“ könne man diesen Geschäftsnamen übersetzen, verrät Yunus Güz.
Seine Familie und Nachbarn haben hier einen Laden eröffnet, der aber nicht nur Süßspeisen, sondern auch Herzhaftes anbietet. Unter anderem wird hier die türkische Spezialität Çiğ Köfte frisch zubereitet. „Das sind eigentlich rohe Fleischbällchen, doch bei uns sind sie vegetarisch“, erläutert Güz.
Währendessen verlangen die meisten Kunden die kleinen süßen Küchlein, wie Pistazienrolle mit Zuckersirup (Fıstık Sarması) oder feine Fadennudeln mit Schichtsahne (Künefe Kaymaklı). „Alles ist hausgemacht und wird frisch zubereitet“, versichert Yunus Güz, der sich sicher ist: „Bisher sind die Leute aus Wesel und Umgebung für solche Waren bis nach Duisburg gefahren. Jetzt können sie dies alles vor der Haustür kaufen.“
Güz meint, genau dieses Angebot habe in Wesel gefehlt. Dazu passt auch der Slogan des neuen Ladens an der Kreuzstraße „Vazgecilmez Lezzet!“ – heißt: „Unverzichtbare Kost!“
Einkaufen kann man bei Yuvam Baklava übrigens jeden Tag von 9 bis 21 Uhr – auch samstags und sonntags.
Und noch ein drittes Geschäft ist in den vergangenen Tagen in der Weseler Innenstadt neu hinzugekommen: Die türkische Aygan-Bäckerei am Viehtor 17 bietet neben zahlreichen Brotsorten auch gefüllte Börek, türkische Pizza sowie auch verschiedene Baklava-Sorten.
Lieferservice der Aygan-Bäckerei am Viehtor
Und zwischen den ganzen süd-osteuropäischen Produkten lockt auch ein klassisches deutsches Mittagsangebot: „Frische Linsensuppe“.
Montags bis samstags ist diese Bäckerei von jeweils 7 bis 19 Uhr geöffnet – sie bietet außerdem einen Lieferservice für Feierlichkeiten an.