Wesel/Hamminkeln. Der heftige Regen am Montagabend hat in Wesel für 73 Feuerwehreinsätze gesorgt. Am Auesee und am Auestadion sind größere Schäden entstanden.
Der Starkregen mit Gewitter am frühen Montagabend hat in Wesel und Umgebung zwar nicht zu so vielen Überflutungen geführt wie etwa in Dinslaken, doch auch hier hatte die Feuerwehr viel zu tun – vor allem wegen überfluteter Keller. An zwei Stellen im Weseler Stadtgebiet sind außerdem größere Schäden entstanden: Am Auesee rissen die Wassermassen einen Großteil des Strandes weg und hinterließen eine Kraterlandschaft. Am nahegelegenen Auestadion wurde der Kunstrasenplatz schwer beschädigt. Er bleibt für Wochen gesperrt, teilt die Stadt nach einer ersten Begutachtung mit.
Am Dienstagmorgen hatten sich nur wenige Menschen auf der Rasenfläche am Auesee niedergelassen. Nicht nur, weil das Wetter mit 23 Grad und bedecktem Himmel nicht wirklich zum Baden einlud. Die Strandfläche ist so gut wie nicht nutzbar. Große Furchen und Löcher hat das Wasser hinterlassen, zum Teil 40, 50 Zentimeter tief. Alles ist nass, wer nicht aufpasst, versinkt im Matsch. Der Sand ist in Richtung See gespült worden, die Strandlinie dadurch um einige Meter verschoben, erklärt Alexander Jordans vom städtischen Team Schule und Sport.
Kaum eine Stelle ist verschont geblieben, besonders stark sind die Schäden im mittleren Strandbereich. „Der Sand muss wieder aufgefüllt werden,“ schildert Jordans auf NRZ-Anfrage, was nun passiert. Der ASG ist gerade dabei, Material zu besorgen, damit bis zum Wochenende zumindest Teilbereiche wiederhergestellt werden können. „In dieser Intensität ist es das erste Mal. Das ist schon sehr ungewöhnlich.“ Wann der Strand komplett wiederhergestellt sein wird, ist unklar. Der Weseler Triathlon am Wochenende könne aber stattfinden, versichert die Stadt.
Kunstrasenplatz am Auestadion für Wochen gesperrt
Am nahegelegenen Auestadion hat es den Kunstrasenplatz böse erwischt. Auf der Fläche befindet sich als Dämmung ein Korkgranulat, das in großer Menge weggerissen worden ist. Das Material wurde bis auf den benachbarten Rasenplatz des Stadions, die Laufbahn und die Sprunggrube gespült. Vor der Tribüne habe das Wasser zeitweise zentimeterhoch gestanden, berichtet Jordans. Beschädigungen sind rund um den Rasenplatz zum Glück nicht entstanden, aber den großflächig verteilten Naturkork müssen die ASG-Mitarbeiter nun aufwändig entfernen.
Das wird wohl einige Tage dauern. Schwieriger wird die Wiederherstellung des Kunstrasenplatzes: Er ist ohne das Korkgranulat nicht bespielbar. Jordans: „Die Korkschicht muss erneuert werden“. Das wird einige Wochen in Anspruch nehmen, denn die Stadt muss erst einmal das Material besorgen. Mindestens sechs Wochen, schätzt Jordans, wird der Platz gesperrt bleiben müssen. Die Stadt wird die Vereine darüber informieren.
Starkregen in Wesel: 73 Einsätze für die Feuerwehr
Schon während des Gewitters am Montagabend war die Feuerwehr in Wesel im Dauereinsatz: Insgesamt gab es 73 Einsätze im Stadtgebiet – allesamt wegen vollgelaufener Keller. Schwerpunkte waren die Feldmark und Flüren. „Wir hatten 77 Feuerwehrleute im Einsatz und alle fünf Löschzüge“, erklärt ein Sprecher der Feuerwehr auf Nachfrage der Redaktion. Etwa bis Mitternacht war die Feuerwehr im Einsatz.
Vollgelaufene Keller in Hünxe
In Hünxe war insbesondere der Ortsteil Bruckhausen betroffen. Die Feuerwehr Hünxe musste zu mehreren Einsätzen ausrücken. Im Akazienwinkel war ein Keller vollgelaufen. Nur drei Minuten später meldeten weitere Anwohner der Straße Am Tiefen Steg ebenfalls vollgelaufene Keller.
Parallel dazu wurde die Einsatzzentrale in Hünxe durch die Informations- und Kommunikationseinheit besetzt. Die Einheit Drevenack bezog die Feuerwache in Hünxe und stellte den Grundschutz sicher, falls weitere Einsatzstellen abzuarbeiten wären. Dies war jedoch nicht der Fall, sodass alle Einsatzkräfte gegen 21 Uhr in ihre Standorte zurückkehren konnten.
Hamminkeln kam relativ glimpflich davon - lediglich zwei Bäume waren in Dingden und Hamminkeln umgestürzt. Einsatzanlässe waren überwiegend überflutete Straßen und Unterführungen. Vereinzelt stürzten Bäume auf die Fahrbahn.