Wesel. Die Arbeiten der Bahn erreichen bald die Weseler Innenstadt. Ein Brückenabriss hat massive Folgen für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer.

Noch fließt der Autoverkehr unter Eisenbahnbrücke an der Kurt-Kräcker-Straße und fahren die Züge oben drüber – doch das wird sich bald ändern. Denn im Zuge des Betuwe-Ausbaus stehen in Wesel bald wieder Sperrungen an, die nicht nur den Betrieb auf der Bahnstrecke stören werden. Wie berichtet, muss die Brücke über die Kurt-Kräcker-Straße abgerissen und neu gebaut werden. Eigentlich wollte die Deutsche Bahn noch in den Sommerferien mit diesen Arbeiten beginnen, doch das verzögert sich. Nach den Ferien soll es dann aber losgehen.

„Im Vorfeld des Neubaus muss das Projektteam diverse Leitungen im Straßenbereich umverlegen. Hierfür wird voraussichtlich ab Ende August 2024 eine vierwöchige Straßensperrung eingerichtet“, heißt es auf Anfrage der NRZ von Seiten der Deutschen Bahn zu den Plänen. Aktuell stimme das Unternehmen die genauen Details der Sperrung eng mit der Stadt ab. „Sobald alle Informationen vorliegen, informieren wir gerne nochmal separat über die Sperrzeiten und Umleitungen“, teilt eine Bahn-Sprecherin weiter mit.

Brücke über Kurt-Kräcker-Straße wird zweimal gesperrt

Eine weitere Vollsperrung der viel befahrenen Straße unter der Brücke ist dann im November geplant – rund drei Wochen soll sie dauern. „Auch hierzu werden wir – wenn alle Details geklärt sind – nochmals mit ausreichend Vorlauf informieren“, so die Sprecherin. Die Sperrungen betreffen den Abschnitt zwischen der Dinslakener Landstraße und der Friedensstraße, im November hat das auch Auswirkungen auf den Schienenersatzverkehr, deren Haltestelle sich an der Friedensstraße befindet. Um zur B8 in Richtung Voerde zu gelangen, müssen die Busse durch die Unterführung Kurt-Kräcker-Straße fahren – diese ist aber parallel zu. Welche Regelung hier im Herbst getroffen wird, konnte die Bahn noch nicht sagen. Die Fahrtzeiten der Busse dürften sich in jedem Fall verlängern.

Bereits im Mai hatte die Bahn bei einem Bürgerinformationstermin mitgeteilt, dass der Verkehr während der monatelangen Arbeiten am Brückenneubau weitgehend aufrechterhalten werden soll – von den genannten Sperrzeiten abgesehen. Deshalb werden unter dem Baugerüst an den beiden Brückenteilen vorübergehende Tunnel für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer errichtet. Bis Mitte 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Wann startet der Bau der Lärmschutzwände in Wesel?

Im November beginnt dann die bisher umfangreichste Sperrphase auf der Betuwe-Strecke. Wie mehrfach berichtet, wechseln sich dann über anderthalb Jahre Teil- und Vollsperrungen ab. Mit dem Abriss der Brücke über die Kurt-Kräcker-Straße erreichten die Arbeiten auch erstmals den Innenstadtbereich von Wesel. Damit rückt auch das Thema Lärmschutz in den Fokus, denn auf insgesamt 12,3 Kilometern werden in den nächsten Jahren Schallschutzwände gebaut – vor und nach dem Bahnhof erreichen sie eine Höhe von fünf Metern.

Wann die Arbeiten dafür beginnen, ist derzeit allerdings noch nicht klar. „Die Ausschreibung für den Bau der Lärmschutzwände rund um den Bahnhof Wesel soll in Kürze auf den Markt gehen“, teil die Sprecherin mit. „Wir bitten um Verständnis, dass wir erst nach der Vergabe der Leistung sowie Eintaktung der Arbeiten in den Bauplan genauere Details nennen können.“ Ähnliches gilt für die geplante Verlegung des Haltepunktes Feldmark. Dazu liefen derzeit noch die Planungen. Erst wenn diese abgeschlossen sein, könne die Bahn genauere Details zum Bauablauf nennen.