Hamminkeln. Christopher Jost wohnt am Heuweg in Hamminkeln – an der Stelle des tragischen Unfalls vom Donnerstag. Er hatte auf ein Problem hingewiesen.
Der schwere Unfall am vergangenen Donnerstag an der Ecke Heuweg/Diersfordter Straße in Hamminkeln, der zum tragischen Tod einer 28-jährigen Motorradfahrerin und einem schwerverletzten Radfahrer führte, macht auch Christopher Jost betroffen. Der Hamminkelner wohnt seit Jahresanfang am Heuweg 2 und damit genau im Knick, wo die beiden Straßen aufeinandertreffen. „Wenn jemand stirbt, muss es doch reichen“, sagt Jost, dem diese Stelle schon seit langem ein Dorn im Auge ist. „Es ist eigentlich keine Überraschung, dass da so etwas passiert.“
Der Radweg ende am Heuweg praktisch im Nichts, die zulässige Höchstgeschwindigkeit würde zwar auf einem Teilstück von 100 km/h auf 70 km/h reduziert, doch darin hielte sich kaum ein Autofahrer. „Nach eigener Wahrnehmung reduzieren nur die wenigsten Pkw- und Lkw-Fahrer ihre Geschwindigkeit tatsächlich entsprechend der Vorgaben“, betont Christopher Jost. Folge davon ist zudem eine starke Lärmbelästigung – auch durch die Kieslaster. Die Verkehrsführung sei eine „grobe Fahrlässigkeit“, das könne man auch mit dem Radweg so nicht handhaben. Gerade am Wochenende würden zahlreiche Radfahrer die Fahrbahn überqueren, da der Radweg der Diersfordter Straße endet und in den Heuweg übergeleitet wird.
Radweg an der L480: Diskussionen schon seit 2018
Auch aus diesem Grund habe er Ende Januar die Stadt Hamminkeln angeschrieben, von der er aber bis heute keine Antwort erhalten habe. Allerdings sind der Verwaltung bei dem Thema auch komplett die Hände gebunden. Die L 480 ist eine Landesstraße – und somit wäre Straßen NRW für eventuelle Maßnahmen verantwortlich, wobei es sich allerdings auch nicht um einen Unfallschwerpunkt handelt. Ginge es nach Christopher Jost, könnten eine Reduzierung auf 50 km/h und gelegentliche Geschwindigkeitskontrollen schon hilfreich sein.
Das Thema Radweg an der L480 ist übrigens nicht neu und schon mehrfach ein heißes Thema gewesen. So hatte die Hamminkelner SPD-Ratsfraktion im September 2018 den Antrag für einen Lückenschluss des Radweges an der L480 gestellt. Mit der Fertigstellung der Brücke ist der Radweg zwar verlängert worden, doch hinter der Brücke endet er dann. Der SPD-Antrag für eine Resolution – übrigens damals auch im Rat der Stadt Wesel eingebracht – scheiterte aber an den Gegenstimmen im Rat. Bis heute gab es dazu keinen weiteren Vorstoß aus der Politik.