Wesel/Hammminkeln. . CDU-Politiker aus Hamminkeln und Wesel halten den Weiterbau des Radwegs auf der L 480 für Verschwendung. Niederrheinroute wird nicht unterbrochen.

Wer mit dem Fahrrad von Flüren oder Diersfordt in Richtung Hamminkeln radelt, nutzt selten die Bislicher und Diersfordter Straße (L 480), sondern fährt der Beschilderung folgend über den Heuweg. Als sich CDU-Politiker aus Wesel und Hamminkeln mit ihrer Landtagsabgeordneten Charlotte Quik am Ende der neuen Brücke auf der L 480 mit Pressevertretern trafen, war jedem bewusst, warum. Denn landwirtschaftliche Fahrzeuge und Kieslaster erschwerten die Verständigung. „Wer will hier einen Radweg?“, fragte Norbert Neß rhetorisch und griff damit die Diskussion um den angeblich im Nirwana endenden Radweg auf der Betuwebrücke auf.

Nun wird Tacheles gesprochen

Frank Schulten gehörte auch einmal mit seiner CDU-Fraktion in Wesel zu den Kritikern, die den Anschluss an das Radwegenetz forderten. „Doch dann haben wir uns mit unseren Hamminkelner Kollegen kurzgeschlossen und sachkundig gemacht.“ Danach zog die CDU ihren Antrag zurück.

Als nun im August die Radwege-Thematik von Ludger Hovest (SPD) erneut aufgegriffen wurde, sah sich die CDU beider Kommunen in der Pflicht, nicht nur Tacheles zu reden, sondern auch Sachverhalte klarzustellen. „Ich bin gerne behilflich, wenn es darum geht, Dinge voranzutreiben“, brachte sich Charlotte Quik ins Spiel. Hier sieht sie keinen Handlungsbedarf. „Ein neuer Radweg wäre Verschwendung von Steuermitteln“, echauffierte sich Neß. „Immerhin würde diese Maßnahme 700.000 Euro kosten.“

Die Lösung ist nicht neu

Die Lösung liegt im Detail. Denn seit die Hamminkelner CDU bei Straßen NRW erreicht hat, dass die Beschilderung, die während der Baumaßnahmen entfernt wurde, wieder steht, ist die Routenführung klar ersichtlich und belegt, so die CDU, dass kein neuer Radweg nötig ist. Im Gegenteil: Der Radweg über die Brücke ist in weiser Voraussicht so, wie er ist, gebaut worden.

Udo Bovenkerk hat die alte und die neue Niederrhein-route NRR zwischen Diersfordt und Hamminkeln eingezeichnet.  
Udo Bovenkerk hat die alte und die neue Niederrhein-route NRR zwischen Diersfordt und Hamminkeln eingezeichnet.   © NRZ

Das zeigt Udo Bovenkerk auf der Landkarte. Wer in Richtung Hamminkeln den Heuweg einschlägt, fährt durch den Wald, weiter über die Straße Am Schwarzen Wasser bis zum Bahnübergang. Hier biegt er links in die Kastanienstraße ein, überkreuzt später die Diersfordter Straße (L 480) und fährt übers Mühlenrott in Richtung Ortsmitte Hamminkeln. „Wenn dieser Bahnübergang wegen der Betuwe geschlossen wird, bleibt man auf dem Heuweg, der kurz vor der Brücke auf die L480 führt, fährt weiter auf dem Brücken-Radweg, bis zum Ende der Brücke, um dann links auf den Westfeldweg/ Mühlenrott abzubiegen. Genau diese Wegführung entspricht der Niederrheinroute.

Die SPD Hamminkeln hat den Radweg-Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Planungsausschusssitzung gesetzt. „Wir wollten das aber jetzt im Vorfeld klären“, so CDU-Fraktionschef Dr. Dieter Wiggert.