Wesel. Das Weseler Wahrzeichen ist seit Monaten eingerüstet, ein Fortschritt nicht zu erkennen. Die Grünen stören sich an den angebrachten Werbebannern.

Viele Passanten in Wesel haben sich bereits an diesen Anblick gewöhnt: Seit Sommer 2023 ist das Berliner Tor mittlerweile zum Teil eingerüstet, nachdem ein Zierelement des Schmuckbandes heruntergefallen war. Laut Fachleuten sind die Schäden im Zierband auf das Metall im Stein zurückzuführen. Dieses hat sich im Laufe der Zeit ausgedehnt, dadurch haben sich Risse im Stein gebildet. Weil ein weiterer Abgang des Steins nicht ausgeschlossen werden konnte, mussten die Gerüste aufgestellt werden. Die angedachte Reparatur durch eine geeignete Fachfirma gestaltet sich bisher ausgesprochen langwierig.

Die Grünen stören sich nicht nur daran, dass die Instandsetzung so langwierig ist, sondern auch, dass das Weseler Wahrzeichen derzeit als Werbefläche genutzt wird. Die Fraktion will das Thema deshalb in den nächsten Ausschüssen für Kultur und Stadtmarketing sowie Gebäude und Digitalisierung diskutieren. „Wir beantragen, die Installierung eines Fotobanners, das die Fassade des Berliner Tors zeigt, zu prüfen und gegebenenfalls anzubringen“, heißt es in einem entsprechenden Antrag.

Berliner Tor in Wesel als Werbefläche genutzt

Die vor Monaten erfolgte Einrüstung des Gebäudes erweckt für die Grünen den Eindruck, dass „nun endlich die Beseitigung des Schadens in Angriff genommen würde“. Bisher hat sich allerdings wenig getan. Dass das Gerüst vor dem Denkmal jetzt von mehreren Unternehmen als Werbefläche genutzt wird, halten die Grüne nicht für eine geeignete Zwischenlösung. „Aus unserer Sicht ist eine derartige Präsentation des bedeutenden kulturhistorischen Gebäudes nicht angemessen. Für Gäste, die vom Bahnhof Richtung Innenstadt kommen und für Einheimische, die sich auf dem Berliner Tor Platz aufhalten, wirkt der Anblick wenig einladend“, formuliert es die Fraktion in ihrem Antrag.

Die Grünen sollen von der Verwaltung nun unter anderem wissen, wann mit dem Beginn und der Fertigstellung der Instandsetzungsarbeiten zu rechnen sei. Zudem stellen sie Fragen zu den Kosten für das Gerüst und für die Herstellung und Anbringung des von ihnen gewünschten Fotobanners. Darüber hinaus fragt die Fraktion: „Welche alternativen Maßnahmen sind aus Sicht der Verwaltung geeignet, das Berliner Tor während der Instandsetzung seiner kulturhistorischen Bedeutung entsprechend zu präsentieren?“