Wesel. Seit dem vergangenen Sommer steht ein Gerüst am Berliner Tor in Wesel. Warum das Denkmal von diesem Zustand wohl erstmal nicht befreit wird.

Seit Sommer 2023 ist das Berliner Tor in Wesel mittlerweile zum Teil eingerüstet – vielen Weselerinnen und Weseler ist dieser Zustand ein Dorn im Auge. Doch daran wird sich wohl erstmal nichts ändern. Die Suche nach Firmen, die sich mit dem Denkmal auskennen, gestaltet sich schwierig. Laut Torsten Hummel, dem Leiter des Gebäudeservices, musste ein erster Termin mit einem Gutachter aus Krankheitsgründen abgesagt werden. In den nächsten Wochen gibt es den nächsten Versuch. Erst wenn der Fachmann die Schäden an dem Bauwerk genau dokumentiert hat, kann die Stadtverwaltung die Reparatur ausschreiben.

Berliner Tor in Wesel wurde zwischen 1718 und 1722 errichtet

Doch danach könnte schon das nächste Problem auf die Stadt zu kommen. „Es gibt nur wenige Fachfirmen, die überhaupt solche Arbeiten durchführen können“, sagt Hummel. Denn das von 1718 bis 1722 errichtete historische Gebäude kann nicht von jedem x-beliebigen Maurer repariert werden. Der aktuelle Schaden sei wohl auch auf eine unsachgemäße Sanierung vor einigen Jahrzehnten zurückzuführen. Bis der beschädigte Teil wiederhergestellt ist und das Gerüst entfernt werden kann, könnten noch Monate vergehen. Eine seriöse Zeitschiene für die Reparatur kann Hummel derzeit nicht nennen.

Im vergangenen Sommer war ein Zierelement des Schmuckbandes heruntergefallen. Laut Fachleuten sind die Schäden im Zierband auf das Metall im Stein zurückzuführen. Dieses hat sich im Laufe der Zeit ausgedehnt, dadurch haben sich Risse im Stein gebildet. Weil ein weiterer Abgang des Steins nicht ausgeschlossen werden kann, mussten die Gerüste aufgestellt werden. Es gab schon mal einen Schaden am Denkmal: Vor einigen Jahren stand Göttin Minerva eine Weile kopflos am Berliner Tor – damals war der Kopf instabil geworden und musste abgenommen werden.